MORGUL BLADE - Heavy Metal Wraiths

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VÖ: 26.04.2024
Bandinfo: MORGUL BLADE
Genre: Heavy Metal
Label: No Remorse Records
Lineup  |  Trackliste

MORGUL BLADE, gegründet 2018, geben euch auch auf dem zweiten Longplayer seit 2021 einen kauzigen, entrückten  Sound für alle, die mal keinen Bock auf die echte Welt haben. Stark im Epic Metal verwurzelt, heben sie dabei das Schwert in die Höhe und besingen Metal, Adler, Könige und Spinnengötter.

Die ersten beiden Songs bieten zwar schon einiges an Epik und haben auch den MANOWAR meets (later) BATHORY-Style ganz nett drauf, sind aber noch nicht wirklich zwingend. 

Danach erfolgt schon mal eine Steigerung im Songwriting, insbesondere der Titeltrack "Heavy Metal Wraiths" startet mit einer tollen Melodyline, bevor es nach dem folkigen Zwischenstück "Window´s Lament" richtig geil losgeht.

Die Melodie könnte ihr hier direkt nachhören.

Da fängt das Haupt, egal ob mit oder ohne Haupthaar, richtig an mitzubangen. Die Melodien in "Spider God" zwingen einen dann noch dazu, den imaginären Gitarrenkoffer zu öffnen und mit zu klampfen.

An zwei Dinge musste ich mich etwas gewöhnen. Da ist zum einen der durchweg keifige Gesang, der bei mir erstmal ein "Was ist das denn?" im Kopf auslöste. Die Mucke an sich ist ja eher melodisch gehalten, so etwa wie MANILLA ROAD (RIP) oder der Nachfolgeband SENTRY. Ist ein bisschen Gewöhnungseffekt dabei, funktioniert jedoch erstaunlich gut und rückt die Band auch etwas nach CIRITH UNGOL. 

Dann kommen zum anderen ab und an auf einmal Blastbeats zum Vorschein, "Frostwyrm Cavalry" sei hier als Beispiel genannt, die das Ganze in Richtung Black Metal rücken. Das sind allerdings sehr kurze Passagen, die bei mir..., ach lest einfach oben. 

Übrigens bedeutet Epic Metal nicht automatisch, das hier nur der Kriechgang eingelegt wird. Mitnichten, denn der Schlagzeuger treibt die Band mit seinem wuchtigen, nuancierten Spiel schon ordentlich an, wie man direkt im Opener "Eagle Strike" gut nachvollziehen kann.

Die ganze Chose ist auch noch produziert und zwar dem Stil entsprechend schön warm und ohne Loudness-War. Die Gitarren zaubern wirklich schöne Klangwelten und das alles ohne großen Druckverlust. 

Für mich ergibt das ein rundum gelungenes Album, das man nicht nach zehn Sekunden auf Spotify weiterklicken sollte. Zwei ordentliche Songs, zwei gute Songs und drei megageile Songs ergeben eine runde Vier. Wer aufgepasst hat, merkt, das das rechnerisch nicht mit der Trackanzahl stimmen kann. Richtig, Lied 8 und 10 sind kurze Instrumentalstücke. Gut gemacht!!! (sowohl die Band als auch der Leser)

 



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Stephan Scholz (17.04.2024)

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