09.11.2010, Planet.tt, Bank Austria Halle, Gasometer

JOE SATRIANI

Text: Baphomet
Veröffentlicht am 12.11.2010

Ziemlich viele Leute standen da schon rum als ich kurz vor Beginn des Konzertes die Räumlichkeiten des Gasometers betrat. Kurz noch einen Blick auf den Merchandise Stand, die 30.- € für ein T-Shirt ließen mich aber schnell zurückschrecken. OK, Joe Satriani ist Gott, aber ich habe leider auch keinen Goldesel daheim. Egal, schnell ab in die Halle, am Bierstand noch schnell für die so wichtige Mineralstoffzufuhr gesorgt, denn es sollte ein heißer Abend werden. Also nicht nur musikalisch, denn die Location war gut geheizt und auch die Menschenmenge trug nicht zur Abkühlung bei.

Ich musste nicht lange warten, da betraten Ned Evett & Triple Double die Bühne. Noch nie was von dem Herren und seinen beiden Mitstreitern gehört, was er aber auf seiner Fretless-Gitarre, ja, richtig gelesen: FRETLESS GITARRE, so ablieferte, war ganz schön cool. Mal sanft, mal heftig ging es zur Sache und die beiden Musiker aus der Rhythmusfraktion (Kofi Baker – Drums, Doug Lunn – Bass) lieferten ihm eine gute Basis. Auch die Stimme von Ned Evett war nicht ohne. Das Gesamtwerk aber einzuordnen war dann aber relativ schwierig. Ich wage mal zu behaupten, dass ich mit „Jazz-Rock“ ziemlich nahe liege. Gefallen gefunden hat die Band beim Publikum aber auf alle Fälle. Da waren die 30 Minuten Spielzeit vielleicht schon zu kurz.

Nach einer raschen Umbaupause betrat dann Saitenhexer Joe Satriani die Bühne. Was muss ich über diesen Herrn noch sagen? Gitarristen himmeln ihn zu Recht an, er ist ein Meister seines Faches! Und das stellte er mal wieder in Wien unter Beweis. Soundtechnisch war es ein Traum, die Gitarre dominierte natürlich alles, kam glasklar, die Mitstreiter dienten nur der Untermalung seiner Flitzefinger-Künste. Aber natürlich waren auch die nicht gerade der Anfängerklasse entsprungen. Dargeboten wurden auf der Wormhole-Tour sowohl neue Titeln vom aktuellen Album „Black Swans and Wormhole Wizards“ als auch alte „Klassiker“ aus der beträchtlichen Satriani-Discographie.

Das Publikum war quasi paralysiert und wurde einerseits durch die Klangwelten, andererseits auch durch die optische Unterstützung in Form einer riesigen Videowall in eine andere Dimension geführt. Ein wirklich tolles Erlebnis, wenn man so richtig wegdriften kann ohne Drogen nehmen zu müssen!

Fazit: ein wunderbarer Abend, begnadete Musiker und ein fasziniertes Publikum. Was will man mehr?


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