Killers - Menace To Society (Re-Release)

Artikel-Bild
VÖ: 15.11.2013
Bandinfo: Killers
Genre: Thrash Metal
Label: Metal Mind Productions
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste

Das zweite Werk von Paul Di'Anno und seinen KILLERS hört auf den Namen "Menace To Society" und wurde 1994 veröffentlicht. Zu dieser Zeit dominierten Bands wie PANTERA und PRONG die Szene und der Nu Metal stand in seinen Anfängen mit Gruppen wie KORN. Auf dem Vorgänger-Album "Murder One" zockten KILLERS noch feinen US-Metal und das in einer richtig hohen Qualität. "Menace To Society" war hingegen ein Versuch, auf den zu dieser Zeit wesentlich erfolgreicheren Zug des modernen Metal aufzuspringen, weswegen die Scheibe auch häufig als PANTERA-Klon von Presse und Fans verteufelt wurde.

Hinsichtlich der Songs auf "Menace To Society" kann man zumindest sagen, dass KILLERS das Ding bis zum Ende der Scheibe durchgezogen haben. Konsequent waren sie in dieser Hinsicht also schon. Eine Hintertür zu Fans von IRON MAIDEN oder US-Bands wie VICIOUS RUMORS oder LEATHERWOLF wurde komplett außer Acht gelassen. Und so gestalten sich die zwölf regulären Tracks auch ziemlich deftig. PANTERA lassen wie gesagt sehr häufig grüßen und der Groove ist zentrales Thema der Scheibe. Lediglich eine Nummer wie "Past Due" schlägt völlig aus dem Rahmen. Das Wort "Fuck" wird fast in jedem dritten Song mehrfach erwähnt, was dem ganzen Anliegen schon fast ein wenig den Spaß raubt. Denn diese extremen Wutausbrüche passen irgendwie so gar nicht zur Band. Klar, Di'Anno ist kein Kind von Traurigkeit, allerdings nimmt man ihm den bösen, hippen Buben nicht ab (siehe Bandfoto auf der Rückseite des schicken Digi-Packs).

Bezüglich der eigentlichen Power der Nummern kann nicht gemeckert werden. Die Produktion ist amtlich und die Gitarren donnern fett aus den Boxen. Di'Anno selbst singt mal wieder gar nicht mal so schlecht. Leider kränkelt das Album an der eher geringen Abwechslung, denn nahezu jeder Track groovt im Midtempo-Bereich. Hätten KILLERS nicht so verbissen versucht, sich dem Trend anno 1994 anzupassen, wäre die Scheibe vielleicht noch eine Ecke besser geworden. Insgesamt stinkt die Platte jedoch gegen ihren Vorgänger "Murder One" ab, auch wenn sie musikalisch nicht zu vergleichen sind.
Wer sich das Scheibchen dennoch mal geben will, dem seien die Tracks "Chemical Imbalance", "Past Due" oder "A Song For You" ans Herz gelegt. Finger weg aber vom Totalausfall "City Of Fools"...

Die Bonussektion gestaltet sich aus Live-Aufnahmen während einer Europa-Tour. Wieder mal eine nette Sache und wieder überzeugt die Band auf der Bühne. Schade, dass man diese Konstellation damals verpasst hat.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Ingo Nentwig (23.12.2013)

ANZEIGE
ANZEIGE