Cancer - To The Gory End (ReRelease)

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VÖ: 08.08.2014
Bandinfo: Cancer
Genre: Death Metal
Label: Cyclone Empire
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Lineup  |  Trackliste

Das deutsche Cyclone Empire Label hat sich aktuell der Aufgabe verschrieben, sich um den Nachlaß der längere Zeit ruhenden, aber mittlerweile zumindest live reaktivierten CANCER zu kümmern und veröffentlicht nach Lizenzsicherung von Vinyl Solution die ersten drei Alben der englischen Todesmetaller. Stormbringer schließt sich dieser Expedition an und entführt den Leser in die Untiefen jener glorreichen Tage der auslaufenden Thrash-Welle und der hereinbrechenden Death Metal-Welle Anfang der 1990er.

Nach den grauen Anfängen (DEATH, MASTER etc.) waren die Pionierleistungen auf dem Death Metal-Veröffentlichungssektor 1989 („Slowly We Rot“, „Altars Of Madness“), bzw. 1990 („Spiritual Healing“, „Cause Of Death“, „Severed Survival“, DEICIDE Debut) auf der US-Seite bereits erbracht und auch im europäischen Schweden hatten die Elche schon kräftig geröhrt („Left Hand Path“, “ Dark Recollections“). Im Empire war eher Grind/Death angesagt, NAPALM DEATH, CARCASS hatten auch schon kräftig gerülpst, BOLT THROWER „Realm Of Chaos“ veröffentlicht, PARADISE LOST schickten sich mit ihrem Debut an, DM-Geschichte zu schreiben und auch CANCER wollten im Kanon mitmischen.

Aufgenommen und gemastert auf der heimischen Insel, gönnte sich das 1987 gegründete Outfit für sein Debutalbum einen Mix im damals legendären Morrisound Studio in Florida, für den State-Of-The-Art-Soundhexer Scott Burns zuständig war. Und genau dieses Faktum verpaßte dem blutigen, auf Horror- und Schocklyrics basierenden Hackstück (das Albumcover wurde in Deutschland übrigens auf den Index gesetzt und bekam eine neutrale Verpackung) einen damals wichtigen und gängigen, aber gleichsam austauschbaren Sound. Brutal und wuchtig mußte es damals sein, und dieses Unterfangen war auf „To The Gory End“ gelungen.

Wie viele Bands jener Tage am Übergang von extremem Thrash Metal zum Death Metal klangen CANCER wie DEATH mit SEPULTURA und EXHORDER- Charme (schlußendlich hatte Burns in jenen Tagen bei allen Produktionen besagter Bands seine magischen Finger im Spiel), mit „C.F.C.“ (Cancer Fuckin´ Cancer) gelang den Engländern sogar einen echter Trademark-Song, auch der Opener, der Titelsong (samt lässigem Keyboard-Intro), „Into The Acid“ oder „Body Count“ mochten ebenso zu begeistern wie der Klopfer „Witch Hunt“. Auch John Tardy ließ sich nicht lange bitten und steuerte die Backing Vocals auf "Die Die" bei, generell streute die Band groovigere Sägeparts ein, die auch ab und an („Sentenced“) an die Tardy-Stammkapelle denken ließen. Das Debut schlug zumindest kleinere Wellen in einschlägigen Kreisen, aber vor allem der Nachfolger „Death Shall Rise“ positionierte die Band. Aufgewertet wird dieser remasterte und mit Liner-Notes von der Band aufgepeppte Re-Release durch zwei Tracks vom 1989er Demo (putzig!), die restlichen Demosongs schafften es als Regulärversionen auf´s Album.



Ohne Bewertung
Autor: Thomas Patsch (12.08.2014)

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