Volahn - Aq'Ab'Al

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VÖ: 09.01.2015
Bandinfo: Volahn
Genre: Black Metal
Label: Crepúsculo Negro
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Lineup  |  Trackliste

Okay, Spezialisten-Alarm! Die amerikanische Ein-Mann-Band VOLAHN bittet nach dem 2008er Debüt und diversen Splits mit dem Album "Aq'Ab'Al" erneut zum Tanz!

Und was genau bedeutet das? Tja, jetzt wirds schwierig. Das knallbunte Cover lässt eine Band vermuten, die sich mit Azteken oder ähnlichem beschäftigt, zeigt es doch eine Art Ritual. Zwei Priester scheinen irgendein Opfer zu schnappen und sind offenbar dabei, dieses zu töten. Dass das Ganze nur grob gemalt ist, erhöht nochmal den Skurrilitätsfaktor erheblich. Viel mehr kann ich über die Hintergründe auch nicht sagen, da sämtliche Texte auf Spanisch verfasst wurden, was dem mexikanischen Hintergrund des einzigen Mitglieds geschuldet sein dürfte.

Und musikalisch? Ja, da geht schwer die Post ab. Ganz grob kann man sagen, dass sich VOLAHN im erweiterten Black Metal bewegt. Der Sound ist extrem räudig und im ersten Moment fühlt man sich ein wenig überfahren. Dass das Eröffnungsstück auch direkt ein 23-Minüter ist, hilft auch nicht unbedingt weiter, aber wenn man sich an den Sound gewöhnt hat, tritt eine ganz außergewöhnliche Stimmung und Atmosphäre zutage. Die Musik besteht keineswegs aus primitivem Gewichse auf den ersten drei Saiten, sondern aus ungewöhnlich komplexen Riffs und Arrangements. Meister VOLAHN weiß mit seiner Axt und auch dem Schlagzeug wahrlich umzugehen, denn diese Versiertheit hört man auch bei komplett besetzten Bands nur selten. Die wirren Leadgitarren schrauben dem Hörer zwar mächtig den Kopf ab, verlangen aber die komplette Aufmerksamkeit.

Wer es aber geschafft hat, sich mit dem Sound und der Komplexität einzulassen, der wird nachhaltig belohnt. Dieses Album vereint bei aller Sperrigkeit eine gewisse Art von Schönheit und Brutalität und wirkt gerade durch die ungewöhnliche Performance erstaunlich ernst und glaubhaft. Hier ist wahrhaftig ein Fanatiker am Werk, der auf alle Kompromisse völlig scheißt und ausschließlich seiner eigenen Vision folgt.

Höhepunkt dieser völlig irren Raserei ist sicherlich der Elf-Minüter "Koyopa". Flitzefinger-Alarm, SARCOFAGO-Klopperei, Harmonien, Rauschen, Dresche, ICE-Rauschen, Melodien... alles auf einmal vereint. Das einigermaßen straighte "Quetzalcoatl" dürfte mit seiner ein wenig an NEGATIVE PLANE erinnernden Mischung aus Old-School Black-Metal-meets-Tapping-Hero noch am ehesten geeignet sein, sich in die Welt von VOLAHN einzuhören.

Ein ganz außergewöhnliches Album, welches absolut nicht Easy-Listening ist und definitiv seine Zeit braucht, bis es zündet. Aber die Mühe lohnt sich!



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Alex M. (11.03.2015)

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