Dawn Of Azazel - The Tides Of Damocles

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VÖ: 28.04.2015
Bandinfo: Dawn Of Azazel
Genre: Death Metal
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste

Der Begriff „Deathcore” hat mittlerweile einen eher negativen Beigeschmack bekommen – abgesehen vom Hype tummeln sich in dem Genre so viele austauschbare Bands, dass jede versucht, für sich selbst einen neuen Genrebegriff zu erschaffen, nur um nicht mit „den anderen“ in einen Topf geworfen zu werden (hallo, „Earthcore“!).

Glücklicherweise gibt es immer noch Bands, die Deathcore im ursprünglichen Sinn machen, also echten Death Metal mit Hardcore-Elementen – keine einfallslosen Breakdowns, keine stereotype Wechsel zwischen cleanem und geshouteten Gesang, keine ziellosen Skalenübungen auf der Gitarre.

So ein Fall: die Neuseeländer DAWN OF AZAZEL. Schon lange dabei (seit 1999) sind die Jungs und man merkt es an allen Ecken – auf „The Tides Of Damocles“ sind die Songs anspruchsvoll, der Sound fett und die Riffs knackig. Musikalisch sind DAWN OF AZAZEL eher im US-affinen, technisch hochwertigen Death Metal beheimatet, während Vocals und kleine Details eher aus dem Hardcore kommen (auf Songtitel wie „Forever Enduring, Always Ready“ oder „Strike First, Strike Hard, Strike Often“ müssen auch HATEBREED mal kommen).

Highlights auf „The Tides Of Damocles” sind auf jeden Fall „Irresistible Foe” (mit Thrash-Death-Schlagseite, erinnert teilweise an THE HAUNTED), der IMMOLATION-nahe Stampfer „Vassalplasty”, das Hardcore-lastige „Forever Enduring, Always Ready“, „Controlled Burn“ und das düstere, an MESHUGGAH erinnernde „Progeny Of Pain“.

Auch viele gelungene Details verraten, dass hier langgediente Könner am Werk sind, etwa die Tempo-Spielereien bei „Strike First, Strike Hard, Strike Often“. Was ein bisschen fehlt – gerade bei der Hardcore-Nähe der Vocals – sind die einprägsamen Vocal-Lines und Refrains. Dass sie die prinzipiell draufhaben, merkt man bei „Controlled Burn“ oder „Progeny Of Pain“, das sind aber eher die Ausnahmen. Trotz dieser kleineren Schönheitsfehler ist „The Tides Of Damocles“ aber absolut empfehlenswert.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Luka (28.04.2015)

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