SADIST - Hyaena

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VÖ: 16.10.2015
Bandinfo: SADIST
Genre: Progressive Death Metal
Label: Scarlet Records
Lineup  |  Trackliste

Auch einmal ein neues Konzept: Die altgedienten Prog-Deather SADIST bauen ein Album rund um Afrikas gefährlichstes Raubtier auf (hoffentlich sind hier bei der Produktion keine weltbekannten Löwen zu Schaden gekommen…), die titelgebende Hyäne, auf der angeblich der Teufel reitet (hört sich ja ziemlich unbequem für den alten Luzi an).

Wobei die afrikanischen Einflüsse sich mehr textlich als musikalisch bemerkbar machen, bis auf ein paar Percussion-Parts und Naturgeräusche hört man Afrika nicht heraus (das war ja bei ELECTRIC LIGHT ORCHESTRA anders, aber die sind stilistisch auch ein Stück weit entfernt). Was aber nicht weiter stört, weil die Musik auf „Hyaena“ auch so hervorragend ist. Wer hätte das gedacht, nach Rohrkrepierern wie „Lego“ oder dem „Take On Me“-Cover (ja, die verrückten 90er…).

Angefangen von der melodisch-progressiven DEATH-Verneigung „The Lonely Mountain“ über das schräge „Bouki“, den Album-Kracher „Scavenger And Thief“ bis hin zu „Eternal Enemies“ zünden die meisten Songs trotz CYNICesker Komplexität schon beim ersten Durchlauf. Herrlich! Abgesehen von den eh offensichtlichen Einflüssen (DEATH, CYNIC, ATHEIST und Konsorten) bringen die Italiener mit elektronischen Elementen und kuriosen Synths („Bouki“, „Scratching Rock“) ihre ganz eigene Note ins Spiel.

Das funktioniert über den Großteil des Albums hervorragend, einzig das düster-symphonisch angehauchte „Genital Mask“ und das zwischendurch eingestreute Jazz-Fusion-Geplänkel „Gadawan Kura“ überzeugen eher weniger und verhindern die Höchstpunktezahl.

Ansonsten passt bei „Hyaena“ aber alles – damit sind SADIST endlich wieder bei dem Status als Prog-Death-Meister angelangt, den sie schon vor 20 Jahren hatten (bevor „Lego“ nicht nur die Fans verärgert hat, sondern auch zum zwischenzeitlichen Split der Jungs geführt hat). Das tut gut, wenn neue Alben alter Helden auch wirklich an die alten Großtaten heranreichen…



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Luka (08.10.2015)

WERBUNG: Hard
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