Shakra - High Noon

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VÖ: 29.01.2016
Bandinfo: SHAKRA
Genre: Heavy Rock
Label: AFM Records
Lineup  |  Trackliste

„Bäumchen wechsle dich“ im eidgenössischen Hause SHAKRA: Vor ein paar Jahren Mark Fox raus, John Prakesh rein. Vor Längerem dann Prakesh wieder raus. Und vor Kurzem mal eben Mark Fox wieder rein. Der fröhliche Frontmann-Tausch quasi, wie man ihn sonst ja eher von ANTHRAX kennt…
Die „Schuld“ an der Wiedervereinigung mit ihrem ehemaligen Sänger trägt dem Vernehmen nach ein weiteres Schweizer Hard-Rock-Urgestein, niemand Geringeres nämlich als KROKUS-Chef Chris von Rohr. Und da man bei SHAKRA nicht beratungsresistent ist, hat man sich auf von Rohrs Anraten getroffen, ausgesprochen, das Kriegsbeil mit Mark Fox begraben und flugs ein neues Album aus dem Hut gezaubert.
Was man nach wie vor mit Fug und Recht behaupten kann: Wo SHAKRA drauf steht, ist verdammt nochmal auch SHAKRA drin. So lassen die Schweizer ein dreckiges Dutzend typischer SHAKRA-Kracher auf die Fans los – konstant auf die Zwölf ergibt sich stampfender, erdiger Hard Rock, wie man das von ihnen seit vielen Jahren gewöhnt ist.

Wofür sie seit jeher immer Talent hatten, ist die Wahl der Titel-Reihenfolge - typisch für SHAKRA gibt’s am Anfang mit „Hello“ gleich einmal einen Up-Tempo-Rocker auf die Glocke, dessen Chorus sich sofort im Hirn festfrisst. Nach dem etwas ruhigeren Titeltrack geht’s mit „Into Your Heart“ anschließend wieder flotter zu Potte, bevor ein hymnenhaft walzender Shuffle-Song uns mit tiefer gestimmten Gitarren „Around The World“ führt. Interessant wird es mit „Eye To Eye“, bei dem SHAKRA eine ungewohnt sehr moderne Komposition auf den Weg schicken. Mit „Is It Real“ und dem durch die Ballade „Life’s What You Make It“ getrennten “The Storm” gibt’s SHAKRA-typische Up-Tempo-Rocker zu hören, bevor mit „Raise Your Hands“ eine weitere Hymne folgt, die sicherlich den prädestinierten Weg in die Live-Setlist finden wird. Zwei weitere Stampfer später geben die Helveten uns zu guter Letzt mit „Wild And Hungry“ noch einen Genickschlag mit auf den Nachhauseweg (wie gesagt, das mit der Reihenfolge hatten sie schon immer drauf).

Seien wir ehrlich: Schlechte Musik hat es von SHAKRA wirklich noch nie zu hören gegeben, egal, wer nun den Platz am Frontmikro inne hatte. Deswegen hätte etwas anderes auch mehr als überrascht und umso mehr gilt: Totgesagte leben halt doch meistens länger, denn nach dem Ausstieg Prakesh’s sah es wirklich eine Zeit lang so aus, als wäre es das jetzt gewesen, da sogar altes Equipment bei ebay vertickt wurde… dem Himmel sei Dank (bzw. dem von Rohr, was in der Schweiz, wie man unkt, im Grunde eigentlich dasselbe ist), dass sie sich das noch einmal anders überlegt haben und uns mit „High Noon“ eines der, wenn nicht DAS beste Album seit Bestehen servieren.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: MH (22.01.2016)

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