The New Roses - Dead Man's Voice

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VÖ: 26.02.2016
Bandinfo: THE NEW ROSES
Genre: Sleaze Rock
Label: Napalm Records
Lineup  |  Trackliste

Wiesbaden… was verbindet man mit dieser Stadt in Hessen? Sicherlich nicht unbedingt feinsten, räudigen Sleazerock der Kategorie (alte!) GUNS N' ROSES und (alte!) FASTER PUSSSYCAT. Wer käme auf die Idee, dass THE NEW ROSES, die 2007 gegründet wurden und mit „Dead Man’s Voice“ nun ihr Zweitwerk vorlegen, just aus dieser Stadt stammen (im Übrigen wäre ein Schelm wer Böses dabei denke, dass man sich ausgerechnet als die NEW ROSES bezeichnet, nachdem von der Glorie der alten GNR ja nun nicht mehr gerade viel übrig geblieben ist… scheißegal, wer sich da mit wem reunited oder auch nicht).

Weg von den alten nun aber wieder zu den neuen Rosen… sie klingen, als wären sie uneheliche Kinder der frühen CINDERELLA, was umso klarer wird, wenn man den ersten Song anlaufen lässt. Herrlich räudig gibt’s da mit „Heads Or Tails“ eine saubere Watschen links und eine saubere Watschen rechts und wer hier nicht sofort an Tom Keifer von CINDERELLA denken muss, ist wahrscheinlich taub (oder schlichtweg zu jung). Es folgt „Thirsty“, aktuell auch mit einem Video im Netz zu finden, das eine gute Mischung aus CINDERELLA und AEROSMITH bietet. Die Luftschmiede schimmern auch beim folgenden modernen Rocker durch, aber auch der Blues kommt im darauffolgenden, stampfenden Titeltrack „Dead Man’s Voice“ nicht zu kurz. Mit „I Believe“ wird das Tempo wieder etwas angezogen, worauf dann im Anschluss ein moderner Rocker mit fast schon BON JOVIesken Gesangslinien aufwartet. Erneut nahe an AEROSMITH und den BLACK CROWES: „Hurt Me Once (Love Me Twice)”. Eine Ballade haben THE NEW ROSES natürlich auch im Gepäck („What If It Was You“), und dann wird anschließend nochmals im Topf gerührt und eine Kelle Sleaze mit kräftiger Boogie-Rock-Würze ausgeschenkt, bevor ein groovender Stampfer das Album beendet.

Eine ganz schöne Überraschung servieren THE NEW ROSES mit „Dead Man’s Voice“ - Junge, Junge… war das Debüt noch etwas zurückhaltender und in Teilen glattpolierter gehalten, holt der Zweitling die etwas gröbere Kelle aus der Kiste und rotzt deutlich heftiger aus den Boxen, was nicht zuletzt an der stimmlichen Darbietung liegt - da ist richtig Dreck drin und mehr als einmal gemahnt das an einen jungen wilden Tom Keifer oder Steven Tyler. Hand aufs Herz: Wer braucht da noch die alten Rosen, wenn die neuen derart aufblühen?



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: MH (19.02.2016)

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