Spheron - A Clockwork Universe

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VÖ: 26.02.2016
Bandinfo: Spheron
Genre: Progressive Death Metal
Label: Apostasy Records
Lineup  |  Trackliste

Es ist immer schön zu hören, wenn Bands mit viel Potential nach einem schwachen Album die Kurve kratzen und eine Scheibe herausbringen, die tatsächlich ihrem Können entspricht. So etwa liegt der Fall bei den deutschen Prog-Deathern SPHERON, die 2013 mit „Ecstasy Of God“ ihr spieltechnisches Können bewiesen, allerdings in puncto Songwriting noch deutlich den technischen Fähigkeiten hinterher hinkten.

Mit „A Clockwork Universe“ haben SPHERON aber die Schere geschlossen. Diesmal stehen die Songs im Vordergrung, und die (wieder hervorragende) Spieltechnik steht diesmal im Dienst der Songs, und nicht umgekehrt. Das führt zu einem Quantensprung in der Albumqualität.

Nach der eher ruhigen Einleitung „Keeper Of Time And Space“ folgen sieben bärenstarke Songs, die mit einer düster-schwarzen Atmosphäre und eingängigen Gitarrenleads einen roten Faden durch das gesamte Album schaffen. Damit wird man stark an selige NECROPHAGIST-Zeiten erinnert. Spieltechnisch macht den Jungs, wie schon gesagt, niemand was vor, von rasender Doublebass über melodischen Bassparts bis zu schallgeschwindigkeitsnahen Gitarrenriffs ist all das vorhanden, was dem progressiven Feinschmecker gefällt. Die Songs sind abwechslungsreich und kompliziert genug, um den Hörspaß möglichst lang zu halten, halten aber immer wieder eingängige Parts bereit, um die Kost nicht zu schwer zu machen.

Besondere Songs auf „A Clockwork Universe” hervorzuheben ist wegen der durchgehend hohen Qualität schwierig, wegen der geilen Leads wären „The Blind Watchmaker“ und „Plains Of Hungary“ Kandidaten, auch „Building A Storm“ oder der Schlußtrack „Bound In Empty Jars“ können dann noch das Quäntchen mehr überzeugen.

Einziger Wermutstropfen sind die immer wieder eingestreuten cleanen, sprechgesungenen Passagen, die stimmlich an einen verkühlten VINTERSORG in seiner pathetischsten Phase erinnern („The Blind Watchmaker“, „Pendulum“, „Building A Storm“). Hier wäre entweder ein tatsächlicher Gesang oder der komplette Verzicht darauf besser gewesen.

Aber abgesehen davon katapultieren sich SPHERON nach einiger Zeit in der Regionalliga mit „A Clockwork Universe“ in die obere Liga des deutschen progressiven Todesmetalls.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Luka (03.03.2016)

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