Onslaught - Live At The Slaughterhouse

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VÖ: 26.02.2016
Bandinfo: ONSLAUGHT
Genre: Thrash Metal
Label: AFM Records
Lineup  |  Trackliste

Während sich die USA und Deutschland früher einen Kampf um die Vorherrschaft im Thrash Metal lieferten, versuchten auf der Insel eine Handvoll passionierter und feuriger Musiker, diesem Treiben Paroli zu bieten. Neben SABBAT und XENTRIX ganz vorne mit dabei: ONSLAUGHT aus Bristol. Die Briten um Bandgründer Nige Rockett erschufen in den glorreichen Achtzigern Klassiker wie das Debut "Power From Hell" oder "The Force", die auch heute noch als Fixsterne den Thrash Metal hell erleuchten. Dass es die Briten auch auf den Bühnen dieser Metalwelt noch immer drauf haben, bewiesen sie zuletzt immer wieder live, wo sie, auf denkbar undankbare Slots gebucht, immer für mächtig Radau sorgten. Und ja, es hatte sehr gute Gründe, warum ich mich 2013 - einen amtlich fetten Festivaltag hinter mir habend - um ca. 01:30 Uhr in der Früh vor die Hallenbühne pflanzte, um den fetten Riffsalven der Engländer zu lauschen oder mich zwei Jahre später zu festivalmäßig unchristlicher Stunde um 11 Uhr vor die Bühne schleppte, mein schwer verkatertes Haupt zu den geilen Klängen des Thrash-Squads zu schütteln, dies noch ohne mein erstes Reparaturbier intus zu haben.

Verantwortlich dafür waren allerdings nicht nur die, von Sänger Sy Keeler intonierten Titel von den genannten Klassikeralben ("Thermonuclear Devastation" oder "Fight With The Beast"), garniert mit der der Bandhymne "Onslaught (Power From Hell)", vielmehr konnten auch die Songs der neueren Veröffentlichungen überzeugen. "Rest In Pieces" oder "The Sound Of Violence" (vom gleichnamigen Album) sind - ebenso wie die Abrißbirnen von "VI" (das Thrash-Gewitter "Chaos Is King" oder "66'Fucking'6") - in ihrer unbekümmert wie kompromißlos nach vorne treibenden Manier einfach wahre Quellen der modernen Thrash-Verzückung. Wo der Junggarde die Abgebrühtheit fehlt und den alten Säcken die Luft ausgeht, hauen ONSLAUGHT richtig drauf! Garniert mit unbändigen Klassikern wie "Let There Be Death", dem unsterblichen "Metal Forces" oder "In Search Of Sanity" vom gleichnamigen Album (nach dem sich die Band seinerzeit auflöste), die bei den langjährigen Followern ohnehin für Hingabe Deluxe sorgen, muss ein Livedreher wie "Live At The Slaughterhouse" schlichtweg gelingen.

Unglaublich fette Neo-Thrash-Bretter wie "Killing Peace" oder "Destroyer Of The Worlds" zeugen vom Druck und Feuer, das die Briten auch heutzutage noch zu zünden vermögen und führen dem Hörer eindrucksvoll die Qualitäten der letzten Alben vor Augen. In Summe bietet der Livedreher eine zeitgemäße wie amtliche Werkschau, einen feinen Überblick über das (fast allzeit hochwertige) Schaffen der Band, aufgenommen im Juli 2014 in London. Die Altherrenriege zeigt den Jungschwänzen, was eine Harke ist und verweist neben vielen Möchtegern-Nachwuchsthrashern auch einen Großteil der Altherrenriege auf die Ränge. Wie selbstverständlich liefern ONSLAUGHT ein - in seiner Verquickung von Altklassikern und Neobrechern, gepaart mit juveniler Spielfreude, fettem Livesound und spritziger Dynamik - nahezu perfektes Live-Thrash-Album ab. Für die visuelle Seite gibt´s alles auch auf DVD.

 

 



Ohne Bewertung
Autor: Thomas Patsch (28.04.2016)

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