HAKEN - Visions (Re-Issue)

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VÖ: 03.02.2017
Bandinfo: HAKEN
Genre: Progressive Rock
Label: Inside Out Music
Lineup  |  Trackliste

Zur Feier des zehnjährigen Bandjubiläums legen die britischen Progger HAKEN ihre zwei ersten Alben neu auf – das Debütalbum „Aquarius“ und das darauf folgende „Visions“. Beide Scheiben wurden von Jens Bogren remastert (der hat anscheinend mittlerweile überall seine Drehregler drin…).

Wie um die Weiterentwicklung seit dem eher sanften „Aquarius“ zu betonen, beginnt „Visions“ gleich mit einem amtlichen Brett: Beim Instrumental „Premonition“ wechseln sich knackige Rock-Riffs mit gefälligen Melodien ab (und erinnern so mehr an THRESHOLD als an MARILLION).

Der erste Höhepunkt ist dann „Nocturnal Conspiracy“, das ruhig anfängt, aber dann auch härtetechnisch deutlich zulegt und mühelos zwischen fetten Riffs, Horrorfilmmusik und weichen Piano-Klängen schwankt. „Insomnia“ hat auch einige gute Parts zu bieten, vor allem den gelungenen Refrain und einige Ausritte in Neoklassik und Computermusik, insgesamt bleibt aber weniger hängen. Auch „The Mind’s Eye” (wo der Fokus auf der tollen Stimme von Sänger Ross liegt), der abschließende Titeltrack und „Portals“ kann man in diese Kategorie einordnen: Abwechslungsreich, teilweise sehr interessant, aber der Funke mag nicht so recht überspringen.

Ganz anders dann das geniale „Shapeshifter“, das mit seinen düsteren Melodien an die besten Zeiten von OPETH erinnert, oder auch das folgende „Deathless“, eine Depri-Hymne sondergleichen.

War „Aquarius“ noch stark im britisch geprägten, eher geschmeidigen Prog à la YES oder MARILLION verankert, ist „Visions“ deutlich rockiger geworden. Die Stärken von HAKEN (die abwechslungsreichen Songs, die technischen Fähigkeiten, die Vocals) werden auch hier ausgespielt, allerdings wirkt das Album insgesamt noch etwas unausgegoren.

Das liegt wohl an der Weiterentwicklung der Band, die hier musikalisch doch neues Terrain betritt. So ist „Visions“, trotz einiger genialer Momente, eher als Übergangsalbum von den Wurzeln hin zu ausgereifteren Klassikern wie „The Mountain“ oder „Affinity“ zu sehen.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Luka (17.02.2017)

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