Dokken - Hell To Pay

Nun, die Hölle ist das neueste Werk des Hard Rock Urgeisteins Don Dokken auf keinen Fall. Toupet ist aber schon eher eine Wortassoziation, die mir in Bezug auf "Hell To Pay" einfällt. Die Lieder sind toll überproduziert, der Gesang ist wie gehabt zu perfekt und die Musiker sind erpicht darauf, allllles genau richtig zu treffen. Klingt toll - ist es ja auch, leider etwas zu toll. Es fehlt der neuen DOKKEN CD etwas an Biss, obwohl der Don wieder 12 klasse Hardrocklieder präsentiert. Endlich geht er wieder dorthin, wo er hin gehört - keine Schnörksel und Experiemente, gute Melodien, starke Gitarren und tolle Rythmen. Seine Musik hat sich weiter- und zurückentwickelt, wie der Opener mit seinen indischen HIntergrundmelodien sehr plakativ zeigt. Eine tolle Nummer die sehr schnell ins Ohr geht. Das gesamte Album zeigt wieder eine Richtung, die den Fans der ersten Stunde gefallen wird. Trotz klarer Produktion verleiht dem neuesten Werk des Don ein gewisse düstere Note, welche auch von dem eigenartigen Cover unterstützt wird. Wer Upbeat Hard Rock erwartet, geht bei "Hell To Pay" leer aus. Es geht nachdenklich, opiumhölenmäßig ans Werk, obwohl es schnelle Nummern gibt - aber auch diese regen eher zum reflektieren an. Der Dream Warrior gibt sich auch mit langsamen Liedern ein Stelldichein, die jedoch weniger romantisch, sondern eher entschleunigend wirken.

Die gute Nachricht dieser CD ist: wieder sehr ausgereifter Hardrock mit tollen Riffs, Songs Nummer 1, 3 & 11 sind ein Wahnsinn. Auch "Prozac Nation" ist eine tolle Nummer, weniger kitschig als früher im Hause DOKKEN, jedoch mehr tiefe und komplette Ideen. Die schlechte Nachricht ist: manchmal zu glatt präsentiert, wie schon seit den frühen Achzigern, aber da kann einem ja Schlimmeres passieren...

Für die Fans der ersten Stunde eine gute Investition, für die jungen Leser eine Möglichkeit zu hören, was früher so abging... DOKKEN is slowly back for the attack!