ARSIS - Visitant

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VÖ: 02.11.2018
Bandinfo: ARSIS
Genre: Technical Death Metal
Label: Agonia Records
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Lineup  |  Trackliste

Seit dem letzten, mit gemischten Reaktionen aufgenommenen Album „Unwelcome“ war es eine Zeit lang still um die amerikanischen Modern Death Metal Veteranen ARSIS. Anscheinend haben ARSIS die Zeit genutzt, ihre Batterien aufzuladen und an neuen Songs zu schreiben.

Denn diese Zeit (immerhin fünf Jahre) scheint ARSIS gut getan zu haben: während „Unwelcome“ noch zum Teil fast blutleer gewirkt hat, geht es auf „Visitant“ gleich von Anfang an mit vollem Tempo los. „Tricking The Gods“ ist einer der besten Tracks, den  die Amis je geschrieben haben, unbarmherzig nach vorne drückend, mit coolen Riffs und einer Aggression, die an die besten Zeiten von THE BLACK DAHLIA MURDER erinnern.

Und stark geht es auch weiter, „Hell Sworn“, „Easy Prey“ und „Fathoms“ sind Beispiele, wie moderner Death Metal gehört, mit viel Druck und dem gewissen Schuss Melodie, der das Ganze erst so richtig prickelnd macht. Bei „As Deep As Your Flesh“ kommt die Black Metal-Ader der Jungs stärker zum Tragen, und „A Pulse Keeping Time With The Dark“ tanzt zwar mit dem zurückgenommenen Tempo etwas aus der Reihe, ist aber gerade deswegen ein Highlight der Platte und eine willkommene Verschnaufpause, bevor es mit „Funeral Might“ und starker Tech Death Schlagseite weitergeht.

Neben den obligatorischen Gitarrenkünsten sticht auch vor allem der Bass heraus, der im Vergleich zu ähnlichen Bands eine wichtigere Rolle spielt und nicht nur untenrum mitgrummelt. Basser Noah Martin verleiht Songs wie „Hell Sworn“ mit kleinen Spielereien immer wieder eine lässige Extra-Note. Und die Stimme von Fronter James Malone ist und bleibt einzigartig in dem Fach.

Ein bisschen trüben ein paar Filler-Songs gegen Ende des Albums die Stimmung („Death Vow“, „Dead Is Better“), aber das progressive „Unto The Knife“ und die obligatorische Coverversion (das PSEUDO ECHO Cover „His Eyes“, im Vergleich zu „Sunglasses At Night“ am Vorgängeralbum erstaunlich gelungen) runden das Album zum Ende ab. Da verschmerzt man auch den suboptimalen Sound, der so getrimmt ist, dass das Album nur auf Kopfhörern so richtig gut klingt.

Trotz kleiner Unzulänglichkeiten ist „Visitant“ ein starkes Lebenszeichen einer Band, die sich in letzter Zeit etwas unter Wert geschlagen hat. Es ist ARSIS zu wünschen, dass sie jetzt mit einem starken Album im Gepäck wieder zu alter Stärke finden.




Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Luka (07.12.2018)

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