LEGACY PILOTS - Con Brio

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VÖ: 12.12.2018
Bandinfo: LEGACY PILOTS
Genre: Progressive Rock
Label: Radiant Records
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Lineup  |  Trackliste

Mit den LEGACY PILOTS will der Hamburger Musiker Frank Us den Prog-Größen der 70er und 80er Jahre huldigen und hat sich dazu hochkarätige Verstärkung (Marco Minnemann, Steve Rothery, Steve Morse uvm.) ins Boot geholt. Und tatsächlich hört man an jeder Ecke EMERSON, LAKE & PALMER, GENESIS oder YES heraus.

Allein an die Klasse der Vorbilder reicht „Con Brio“ in keiner Sekunde heran. Das fängt schon mit dem Instrumental „The Emerson Empire“ an (wem die Verbeugung gilt, ist offensichtlich), das zwar musikalisch an die Vorbilder erinnert, aber in keiner Sekunde fesseln kann oder ein denkwürdiges Riff bietet. Vielmehr klingen die vielen Synth-Riffs (auch durch die klinische Produktion) billig und wie am Computer zusammengestoppelt. Man hat fast den Eindruck, als ob sich die Instrumentalfraktion von JOURNEY auf Drogen durch eine Computer-Soundlibrary orgelt.

Also kein guter Start, und bei „Handle With Care“ wird es noch schlimmer – wenn nämlich Frank Us zu singen anfängt. Der gute Mann hat sicher viele positiven Eigenschaften (der Erlös der Scheibe fließt etwa dem Kinderhilfswerk „World Vision“ zu), Singen gehört allerdings nicht dazu. Das offenbart sich dann vor allem bei „The Stumbling Heart“ oder „Fight The Demons“, diesen Singsang-Sprechgesang hätte LOU REED auch nicht viel schlechter hingekriegt. Nur wenn Us ab und zu von einer weiblichen Stimme unterstützt wird, ist der Gesang nicht ganz so schmerzhaft.

Auch die restlichen Songs sind keine Gassenhauer, „Value 8“ geht noch als geschmeidiges Prog-Instrumental durch, und „No Place For Us“ ist ein lässiger Rocker. „The Spirit Is Forever“ und der Titeltrack sind nicht herausragend, tun zumindest aber nicht weh, im Gegensatz zu „For A Better World“, wo über die gesamte Spielzeit nur „Mission“ auf „Vision“ gereimt wird und der Text „for a better world“ mantra-artig wiederholt wird, was bis auf die härtesten Buddhisten wohl kein Mensch aushält.

Schade, denn einige Details (wie der Refrain bei „Handle With Care“ oder das eine oder andere Gitarren-Riff) zeigen, dass Us es eigentlich besser kann. So bleibt „Con Brio“ trotz aller Gaststars und guter Vorsätze ein ziemlicher Reinfall.
 



Bewertung: 2.0 / 5.0
Autor: Luka (15.01.2019)

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