RINGS OF SATURN - Gidim

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VÖ: 25.10.2019
Bandinfo: RINGS OF SATURN
Genre: Technical Death Metal
Label: Nuclear Blast GmbH
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Lineup  |  Trackliste

Wenn man das Artwork von „Gidim“, dem fünften Studioalbum von RINGS OF SATURN, zum ersten Mal sieht, denkt man zunächst wohl an eine Hippie-Flowerpower-Truppe - alles ist schön bunt und lustig. Aber weit gefehlt – lustig und friedlich ist nichts an RINGS OF SATURN. Die Amis rund um Lucas Mann gehen den über die letzten Alben „Ultu Ulla“ (2017) und „Lugal Ki En“ (2014) eingeschlagenen Weg weiter und beamen sich in den unendlichen Weiten des Universums zwischen den Planeten Death Metal, Prog, und Deathcore hin und her. Also eher schräg und böse als lustig und friedlich.

RINGS OF SATURN haben sich mit dieser musikalischen Mischung und dem Alien-Touch eine schön große Nische und treue Gefolgschaft gesichert, und das zu Recht – „Lugal Ki En“ war schon stark, das folgende „Ultu Ulla“ sogar noch einen Tick besser. Leider kann das aktuelle „Gidim“ da aber nicht ganz mithalten. Mastermind Mann war mit der musikalischen Richtung nicht mehr ganz zufrieden und wollte weg vom fast schon melodischen „Ultu Ulla“ hin zu experimentelleren Sounds. Das funktioniert teilweise auch ganz gut, etwa bei „Tormented Consciousness“ oder „Bloated And Stiff“ (Peniswitz Ihrer Wahl bitte hier einfügen).

Andere Songs (wie „Face Of The Wormhole“, „Hypodermis Glitch“ oder „Mental Prolapse”) zeigen auch gute Ansätze, wirken aber etwas zerfahren und zu gewollt experimentell. Dazwischen finden sich auch „klassische“ RINGS OF SATURN-Songs wie das starke „Pustules“, „Divine Authority“ oder „Genetic Inheritance“, die wie auf früheren Alben mit einer gelungenen Mischung aus Death und Prog und dazu einem Schuss Wahnwitz überzeugen können. Auffällig neben dem guten Sound ist auch die stärkere Prog-Lastigkeit, die immer wieder an junge Instrumental-Prog-Bands wie POLYPHIA oder INTERVALS erinnert und immer wieder für entspanntere Momente im Todesmetall-Wahnsinn sorgt.

„Gidim“ zeigt insgesamt immer wieder gute Momente und einige Kracher-Songs, insgesamt bleibt das Album aber ein Stück hinter den Vorgängern zurück. Die Experimente auf dem Album funktionieren nicht immer perfekt und man hat den Eindruck, dass „Gidim“ eher eine Zwischenstation und nicht die Endstation auf der Reise vom Planeten Erde zum Heimatplaneten der RINGS OF SATURN-Aliens ist.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Luka (18.10.2019)

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