PAIN OF SALVATION - The Perfect Element, Pt. I (Anniversary Mix 2020)

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VÖ: 20.11.2020
Bandinfo: PAIN OF SALVATION
Genre: Progressive Metal
Label: Century Media Records
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Lineup  |  Trackliste

Ein Jubiläum von einem hervorragenden Album ist heutzutage eine gute Sache – in dem mittlerweile kommerztechnischen Veröffentlichungswahn werden diese Alben dann (mehr oder weniger) aufbereitet, was Fans einen neuen Blickwinkel auf das gute alte Zeug erlaubt bzw. für andere Leute eine gute Gelegenheit ist, Klassiker kennenzulernen. So geschehen bei „The Perfect Element, Pt. 1“, das die grandiosen PAIN OF SALVATION im guten alten Jahr 2000 (da hatten wir noch Luxusprobleme – der Millenium Bug ist gegen Corona ein Lercherlschas) herausbrachten und jetzt als „Anniversary Mix 2020“ wieder unter die Leute werfen.

Ein ähnliches Konzept hatten die Schweden schon 2016 mit der Re-Issue von „Remedy Lane“ gemacht – ein bisschen Remastering und ein paar Livetracks sollten die Veröffentlichung aufpeppen, und das gleiche Konzept kommt jetzt bei „The Perfect Element“ zum Tragen. Die Eingriffe in das Originalmaterial sind eher unauffälliger Natur, Pontus Lindmark (der schon das Original aufgenommen hatte) hat ein bisschen remixt, Thor Legvold ein bisschen remastert, und schon klingt das Album etwas frischer und detaillierter, ohne dass aber etwas komplett Neues geschaffen wurde.

Und das steht der Scheibe gut – die alten Aufnahmen haben ja schon die Klasse von PAIN OF SALVATION gezeigt, mit der Re-Issue klingt das Album jetzt noch mal zeitgemäßer und druckvoller. Und beim Wieder-einmal-Hören der Tracks wird jetzt nochmal klarer, wie geil die Scheibe wirklich ist. Jeder Track – von „Used“ bis zum Titeltrack – hat zumindest einen Moment zum Niederknien, sei es der wunderschöne mehrstimmige Gesang bei „In The Flesh“, die simple Spieluhr-Melodie bei „Ashes“ die das ganze Lied trägt, die vielschichtigen fernöstlich klingenden Einflüsse bei „Her Voices“, das Hammer-Riff bei „King Of Loss“, das zwischen Klavier und Gitarre pendelt, und und und… Sogar das leicht aus der Zeit gefallene „Used“ mit seinem LIMP BIZKIT-Anstrich klingt im neuen Soundgewand mehr nach Prog als nach Nu Metal. Die Bonus- und Livetracks sind dann Geschmackssache, für Hardcore-Fans sicher spannend, für alle anderen aber eher redundante Information.

Aber das kann man ja auch gut ignorieren – Track 1 losstarten, Wiederhol-Modus an und schon kann man sich in die wunderbare Welt der Erlösungsschmerzen fallen lassen. So kann das furchtbar gestartete 2020 zumindest erhobenen Hauptes zu Ende gehen…



Ohne Bewertung
Autor: Luka (08.12.2020)

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