KING OF ASGARD - Svartrviðr

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VÖ: 28.05.2021
Bandinfo: KING OF ASGARD
Genre: Viking Metal
Label: Trollmusic
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Lineup  |  Trackliste

Die Veteranen des Viking Metal, KING OF ASGARD, hatten mit den letzten zwei Scheiben (das Full-Length „Karg“ und die EP „:taudr:“) gezeigt, dass Bandkopf Kalle Beckmann und seine jungen Mitstreiter es noch immer draufhaben, düster-melodisch-treibende Meisterwerke zu schaffen. Knappe vier Jahre (und eine Pandemie) nach „:taudr:“ ist jetzt mit „Svartrviðr“ wieder mal ein Album in voller Länge am Start.

Und die Marschrichtung stimmt: Die Jungs aus Östergötland zeigen schon beim Opener „frôðr“, dass die Scheibe genauso nordisch und dunkel wird. Der Song lässt sich Zeit mit dem Aufbau (es müssen ja zehn Minuten Spielzeit ausgefüllt werden), die Riffs sind simpel und hypnotisch, bevor später mehr auf das Gaspedal getreten wird. So ähnlich trifft das auf die meisten Tracks zu, auch beim folgenden „rifna“, der auch mit einprägsamen Vocals punktet – wenn da „Fimbulvintr“ und „Ragnarök“ skandiert wird, kommt Gänsehaut auf. Überhaupt sind die Vocals (zumindest zum Großteil) in Englisch gehalten, obwohl die Songtitel eher nicht englisch sind.

Die Stimmung auf „Svartrviðr” ist vielleicht die düsterste die KING OF ASGARD jemals hervorgebracht haben, die melodischen Parts die aus der MITHOTYN-Vorgeschichte der Band kommen, sind eher rar gesät (mit „kvikr“ als hervorragender Ausnahme). Das wird beim Höhepunkt, dem Titeltrack, am Besten gezeigt. Mit relativ simplen Riffs und vielen Wiederholungen wird eine ganz einzigartige, hypnotische Stimmung erzeugt, die den harschen und kühlen Norden perfekt repräsentieren.

Was bei „Svartrviðr” etwas fehlt, vor allem im Vergleich zu den Vorgängern, sind die epischen Refrains, die den Zuhörer fesseln. Und manche Tracks rufen eher Verwunderung hervor, etwa „harmdauðr“, bei dem das akustische Intro mit mehr als drei Minuten auch gleich zwei Drittel vom Song ausmacht, der dann nach einem kurzen Aufschrei bald wieder endet. Und das atmosphärische Klavier-Instrumental „fæigR“ trägt nur wenig zum Gesamteindruck bei.

Insgesamt kommt also „Svartrviðr” nicht ganz an die früheren Alben heran – es ist ein harscheres, gleichförmigeres Album geworden, das die großen Hits durch die düstere Stimmung nicht ganz ersetzen kann. Aber Düsternis können sie gut – nervig-halblustige Trinklieder haben hier glücklicherweise keinen Platz. Also nicht die beste Scheibe von KING OF ASGARD, im trven Viking Metal sind sie trotzdem noch immer ziemlich weit vorne.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Luka (26.05.2021)

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