AEONS - Consequences

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VÖ: 10.09.2021
Bandinfo: AEONS
Genre: Progressive Death Metal
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste

Sozusagen aus den tiefsten Tiefen des Kaninchenbaus aufgetaucht, die EX-DEO-Review wurde finalisiert, alle Wege führten nach Rom, liegt eine Band auf meinem digitalen Schreibtisch, die sich AEONS nennt. Das erste Lied, es ist ihr zweiter Longplayer, heißt „Rubicon“. Diese Band schöpft ihre Schaffenskraft aus sowohl römischer wie griechischer Mythologie, was für Recken von der Isle of Man - daher stammen diese Mannen nämlich - doch irgendwie bemerkenswert ist.
Hierbei ein Schwur: Sollte in nächster Zeit eine neuseeländische Band meinen Weg kreuzen, die keltische Mythologie auf ihre Banner heftet, werde ich ein Album raushausen, das sich mit Traditionen der nordamerikanischen Anasazi beschäftigt.

Rubicon“: Wenn bleischwere Riffs tiefer gestimmter Gitarren intonieren, fühle ich mich als schwermetallaffiner Verehrer abgeholt. BLACK SABBATH ebenbürtig zu werden, ist ein hehres Ziel, obgleich das nicht die einfachste Übung ist.  Die Breaks und Bridges sind okay. Kleiner Abstrich: Den gepickten Passagen müsste etwas das Tempo rausgenommen werden und eine kleine Melodie darübergelegt werden. Den Gesang wollte ich ebenfalls kritisieren, mit Fortdauer des Liedes wurde ich indessen überrascht: Eine kleine Rap anmutende Passage wurde eingebracht und ich kann hier bezeugen, dass ich weder für Rap noch für Hip-Hop und dergleichen Neigungen hege, aber bei „Rubicon“ passt es. Das zweitbeste Lied dieser Platte.



Hades And Persephone“: Wieder ein sehr gutes Intro, das sich langsam aufbaut. Hier verbessert sich die Band sozusagen selbst (siehe „Rubion“, was die gepickten Passagen betrifft). Der gescreamte bzw. cleane Gesang ergänzen sich, ergeben ein Ganzes. Gute Riffs. Eindeutig das beste Lied dieser Platte. 

Lighthouse“: Das Lied mutet etwas wirr an. Wohin soll die Reise gehen? Ost, Süd, Nord, West. The West is the Best. Es passiert zu viel. Vor lauter Wellen sehe ich den Ozean nicht.

Blight“: Hier sind sie wieder diese für meinen Geschmack zu schnell gepickten Passagen, so dass alles etwas gehetzt wirkt.

Thoughts Of A Dying Astronaut“: Ebenfalls nicht das stärkste Lied. Es will einfach keine Stelle aufkommen, die sich in mein Hirn einbrennt, wie fokussierte Sonnenstrahlen. Die Bridge ab etwa Minute 4:20 samt Anhang reißt das Ganze raus, alles wart gut. 

Bloodstains“: Wieder ein interessantes Intro mit guten Riffs, das sich vorzüglich aufbaut. Der Gesang mutet wieder dezent Rap lastig an. Das sehr melodiöse Solo passt ebenfalls. Insgesamt ein gelungener Song.

Evelyn“: Hm, der Anfang ist eher mau, der Song wird aber besser und besser. Ab der ersten dezenten Bridge samt zurückhaltendem Gesang nimmt das Lied an Fahrt auf. Das drittbeste Lied dieses Longplayers.

Fazit: Grundsätzlich ein gelungenes Album, wobei meiner Meinung nach nicht alle Lieder dieselbe Qualität bzw. Intensität aufweisen. Interessant hierbei wäre die Genese bezüglich des Song-Writing.

Ich schlage also vor, weil es die Finanzen zu sehr strapazieren würde, den Weinbaubetrieb von Maynard James Keenan zu besuchen (Caduceus Cellars), einen Ausflug zu der Isle of Man zu organisieren und zwar in einem Wikinger-Drakkar. Gen Westen.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Richard Kölldorfer (06.09.2021)

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