SCHATTENMANN - Día De Muertos

Als ich SCHATTENMANN 2018 im Vorprogramm von FEUERSCHWANZ sah, wusste ich, dass mit dieser Band in Zukunft noch zu rechnen sein wird. Denn schon mit dem Debütalbum "Licht an" setzten die Nürnberger Jungs Akzente und nun steht mit "Dia De Muertos" bereits das 4. Album in den Startlöchern, um den Platz von SCHATTENMANN weiter zu festigen.

Schon beim ersten Durchlauf des Albums wird klar, dass SCHATTENMANN ein weiteres Schmankerl veröffentlicht haben. Und es wird deutlich, dass die Stücke von Album zu Album griffiger, besser arrangiert werden, die Band gewachsen ist. "Licht an" hatte einige starke Songs, aber auch ein paar Schwächen. Man merkt, dass die Musiker reifer geworden sind und genau wissen, wohin die Reise gehen soll. Schon der Opener und Titeltrack "Dia De Muertos" macht dies deutlich und gehört zeitlich mit zu den Höhepunkten des Albums. Weitere Highlights findet der Höher bei Nummern wie "Hände hoch", "Menschenhasser", "Meer aus Licht" oder "Ewigkeit". Rein textlich gibt es wieder einige Denkanstöße zu aktuellen Themen ("Dickpic", Hände hoch"), mal offensichtlich, mal subtil gehalten aber immer auf den Punkt gebracht. Beim Punkto Sound hatten SCHATTENMANN noch nie Probleme, und so kommen die Tracks mit ordentlich Wucht aus den Boxen gedonnert – stets ein wenig klinisch gehalten, aber mit genug Dreck, um Spaß zu machen. Sänger Frank Herzig singt sich souverän durch die Soundlandschaft und dabei deutlich facettenreicher als bei den Vorgängerwerken.

"Dia De Muertos" klingt wie aus einem Guss. In sich stimmig, sehr gut hörbar und immer mit einem Augenzwinkern versehen. Wenn man denn Kritik ausüben möchte, könnte man bemängeln, dass sich keine großen Überraschungen (bis auf die Trompeteneinlage) auf dem neuen Werk finden lassen. Aber muss das sein? Nicht unbedingt, denn ein gutes Album ist es allemal.