SEINARU SEKAI - Fragile Little World

Schöne neue Welt – heutzutage ist es aufgrund der technischen Möglichkeiten bei Recording und Internet-Veröffentlichungen für viele Bands möglich, Alben herauszubringen, die früher im besten Fall über schlecht aufgenommene Proberaum-Kassetten an wenige Leute verteilt worden wären. Das befördert manchmal Juwelen ans Licht, die ehemals wohl nur ganz wenigen Leuten bekannt geworden wären… und manchmal denkt man sich, dass dieser Auswahlprozess  – um mal tatsächlich eine CD herausbringen zu können – tatsächlich sinnvoll war.

So auch der Fall bei den Bayern SEINARU SEKAI. Angetreten mit dem Ziel, eine modernisierte Variante von IN FLAMES-beeinflusstem Melodic Death Metal zu spielen, kommt bei ihrem Erstling „Fragile Little World“ eine eher halbgare Death Metal Mischung heraus, die weder besonders modern noch besonders melodisch klingt.

Das „Intro“ (mit ein bisschen Kirk Hammett-Flair aus den 90ern) macht noch ein bisschen Hoffnung, danach kommt aber kein Song so recht gut heraus. Ab und zu finden sich gute Teile wie beim Titeltrack oder bei „Pain“, die die Tracks auch herausragen lassen. Meistens bleibt es aber nur bei kurzen Aufflackern, so beim recht lässigen Synth-Teil von „Closed Minds“, der dann aber schnell von mäßig spannenden Gitarren-Leads abgelöst wird; oder bei „Did I“, das mit einem coolen Riff startet, aber dann wird der Schwung schnell von einem konfusen Break gekillt.

Auch sonst zeigen die eine oder andere technische Unzulänglichkeit („Pain“), das ausbaufähige Songwriting (zu viele Wechsel und zu wenig einprägsame Teile) und der teilweise nicht optimale Sound (etwa bei Drum-Geknüppel bei „Poisonous Injection“), dass SEINARU SEKAI noch nicht soweit sind, um mit Full-Length-Alben punkten zu können.