Bleed Someone Dry - The World is falling in Tragedy

Artikel-Bild
VÖ: 00.00.2007
Bandinfo: Bleed Someone Dry
Genre: Thrash Core
Label: UK Division Records
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Einen ziemlich eigenwilligen Mix aus Modern Thrash, Corezitaten und diverses Spielereien kredenzen uns die Italiener auf dem schon vor geraumer Zeit eingeprügeltem Erstwerk „The World is falling in Tragedy“ . Der typische 3-Wort-Bandname und der seeehr emomässige Albumtitel machen es sicher leicht den aus Pistoia stammenden Five-Piece in die Metalcore-Ecke zu drängen, was sich aber schnell als Irrtum herausstellen sollte.

Nach einem tribalmässigem, disharmonischen Introsong (der gleich mal die Schienen Richtung Soulfly verlegt) poltert „The Day of Judgement“ Cavalera-mässig aus den Speakern und zeigt eine technisch versierte, dennoch – anfangs - kaum eigenständige Band.
Die üblichen Breakdowns, dominante Drums und das aggressive Geshoute von Riccardo de Simone (nein, das ist nicht der Mann unserer heimischen Schlagersängerin!) paaren sich mit einigen wenigen Sologitarrenspots, Uptempoparts und einem duchwegs gutem Gesamtsound der sich in purer Energie (und weniger in den Feinheiten) suhlt.

Vielschichter, interessanter und derber wird’s erst ab Track Numero 4 (der die unzähligen TV-Realityshows rüde anprangert) die sich hin und wieder auch mal dem Soulfly-Mantel entledigen und mit ordentlich runtergestimmten Gitarrenslides und noisigem Material hantierten.
Besonders das anfangs balladeske, danach aber straight nach vorne gehende „Triangle of Death“ oder die Hassattacke „Death on Death“ (der Tod steht ihnen auffallend gut !) rücken die vorhandenen Qualitäten ins rechten Licht; leider gibt’s auch mehrere belanglose Stellen / Songs die das Prädikat „austauschbar“ verdienen und sicherlich noch den nötigen Feinschliff gebraucht hätten.

Interessant ist allerdings die Tatsache dass die Band mit fortdauernder Spielzeit immer kompromissloser zu Werke geht und klar strukturierte Kompositionsschemata vorübergehend ad acta legt. Derart losgelöst von musikalischen Fesseln entfachen BLEED SOMEONE DRY einen musikalischen wie lyrischen Fuckritt der sich gewaschen hat und so manche Ohrwascheln blutig wie Sau hinterlässt…
Sicher, hier regiert oft die plumpe, kampferprobte Eisenfaust – da wird munter drauflosgeholzt; ohne Rücksicht auf Verluste oder einem Gespür für einschmeichelnde Melodien - aber mal ehrlich: hat das nicht auch seine Reize? Na eben…



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: PMH (27.11.2007)

WERBUNG: Innfield Festival
ANZEIGE
ANZEIGE