F.P.G.S. - Am Abgrund

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VÖ: 00.00.2008
Bandinfo: F.P.G.S.
Genre: Black Metal
Label: Eigenproduktion
Lineup  |  Trackliste

Nach nur gut einem Jahr „Bandfeeling“ gibt dieses Duo aus dem Ländle ihren CD-Einstand . F.P.G.S. (checkt mal die Initialen der Mitwirkenden und ihr wisst Bescheid!) suchen ihre musikalische Marschrichtung zwischen den Eckpfeilern Black / Death / Doom .. eine Prise Avantgardismus würde ich noch dazu beimengen, um diesen „Abgrund“ einigermassen zu umschreiben!
Das lyrische Konzept (welches auf MySpace detailliert aufbereitet wurde) umfasst vier mögliche Verlaufsformen - siehe auch Songtitel - einer schizophrenen Entwicklung, dessen Thema nun via der dargebotenen Musik zum Ausdruck kommen soll:

Die erste Phase bietet musikalisch starke Formschwankungen – während der durchaus stimmungvollen Einleitung weiss man noch nicht wohin die musikalische Reise geht; hat dann aber der Drumcomputer die Hand im Spiel nimmt das Chaos seinen Lauf… wirre Strukturen, dazu frostig-monotone Riffskalen und ein ausgeprägter Hang zur Spannungsarmut ergänzen den durchaus variablen Tiefgesang. Im Grundtempo eher sehr schleppend, instrumental aber eher trist ausstaffiert, zeigen sich nach und nach gute Ansätze - sobald aber auf Highspeed umgeschaltet wird geht oft gar nichts mehr…
Etwas todesmetallischer im Aufbau bietet Phase 2 ebenfalls einige gut ausgearbeitete Teilpassagen, leider scheppert aber der Grossteil unspektakulär & mit dem zu weit in den Hintergrund gemixten Vocals ohne nennenswerte Höhepunkte an einem vorbei . Zähfliessende, frühembrionale ParadiseLost-Mollriffs treffen auf das spannungsarme Drumrauschen welches einmal mehr die absolute Schwachstelle im Kontext offenbart: zu aufdringlich im Sound, zu klinisch und ohne Vibes – entweder man heuert für weitere Tondokumente einen Drummer aus Fleisch & Blut an - oder man programmiert diese kleine Elend eine Spur verträglicher.
Phase 3 – wiederum diktiert ein sanfter Auftakt den Hörer in verschiedene Richtungen. Danach gibt’s unaufdringlichen Sprechgesang per se und das austauschbare, emotionslose Rattern von den programmierten Drums – ein paar passable Riffs untermalen das völlig zerfahrene Klangbild, welches zumeist konturlos vor sich hintreibt und nur durch den todesmetallisch-guturalen Mittelteil vor dem absoluten Nichts (welches sich rund 11 Minuten dahinwälzt) gerettet werden kann.

Mithilfe leicht verfremdeter Akustikgitarren gelingt der Start in den letzten Abschnitt – „Suizidstadien…“ ist um einiges gelungener als die ersten Phasen, wenn auch noch lange kein Meilenstein der Tonkunst. Differenzierter, weitaus weniger disharmonisch und ansatzweise mit interessanten Riffs & Leads ausgestattet macht sich dieser monolithische Brocken auf seine wohlverdiente Reise zum Ende… wenn auch hier wieder nicht gänzlich die Finger vom programmierten Chaos gelassen werden konnte, sollte man in Zukunft an diesem Abschnitt ansetzen und ausbauen.

Vielleicht kommt dieses Debüt ein Spur zu früh - UND - auch wenn hier noch so einiges im Argen liegt so bleiben doch einige positive Ansätze im Kopf haften an denen es weiterzuarbeiten gilt!



Bewertung: 2.0 / 5.0
Autor: PMH (16.03.2008)

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