Demetra Sine Die - Council from Kaos

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VÖ: 00.03.2008
Bandinfo: Demetra Sine Die
Genre: Alternative Metal
Label: My Kingdom Music
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Eins muss man den Plattenfirmen ja lassen – sie geben sich Mühe für jede Veröffentlichung einen neuen Stil zu erfinden: Alternative Dark Metal solls also jetzt sein. Aha. Kann man sich darunter was vorstellen? Nein? Nein. Die zitierten Premierleague-Bands (Katatonia, Tool, Neurosis, Anathema oder Porcupine Tree) sind in Spurenelementen zu finden; sind aber weder in gleichen Mengen noch in gleicher Qualität beigefügt…

Die drei Stiefelkinder von DemetraSineDie rücken auf ihrem Debüt die Stühle zusammen – Pathos, Rock, Darkness, eine Prise Metal und leidender Gesang (inkl. der gewöhnungsbedürftigen Aussprache des Englischen – altes Problem bei den Italianos) sind die Grundessenzen dieser etwas gestreckt rüberkommenden Dreiviertelstunde – meist gemächlich schrauben sich die Stücke aus verführerischen Bassläufen, unterschwellig präsenten (wabernden) Gitarrenlicks und den doomigen Tempo in die Höhe. Höhepunkte sind aber beim ersten Nebenbeihören nicht wirklich zu entdecken. Klingt alles eine Spur zu gewollt düster, psychedelisch & vertrackt. Die partiell ruhige Herangehensweise – inkl massigen Akustikparts – ist aber mal kein Fehler…
Zweiter Versuch – sieh an, da werden wir ja noch fündig: Der Titeltrack rockt ebenso finster wie neumodern durch die Botanik; bietet auch Platz für schräge Basisriffs oder leicht verzerrte Vocals , dazu geizt der schön abgestoppte Mittelpart nicht mit Melancholie und etwas Avantgarde. Definitiv ein Kandidat für einen dritten Versuch.

Den kann man sich aber bei „Ethik“ & „Magma“ grossteils sparen – ersterer ist in der Einleitung definitiv zu lange ausgefallen und spart auch sonst mit Überraschungen oder Abwechslung; zweiterer ist für die Dauer (rund 9min.) schlichtweg zu monoton um hier den Hörer bis zum Schluss zu fesseln. Auch wenn der durch das Anziehen der Härteschraube durchaus was zu bieten hat…
Etwas mehr Pep bieten das ModernMetal-lastige „Dilemma“ (ja, auch in Italy kennt man Korn und Slipknot), welches ebenso wie „Art of Rebellion“ durch seine heruntergestimmte Lässigkeit, bleierne Schwere sowie einigen leichtfüssigen Elementen gefällt.
Umgeben werden diese zwei Häppchen von songwriterisch bedingter Konfektionsware („Polydrome“ und mit Abstrichen der Auftakt „Blood and Water) und dem etwas aus dem Rahmen fallenden Abschluss namens „Skinless“: hier treffen sich Tribalparts, lockere Instrumentalsequenzen und relaxter Gesang zu einem gemütlichen Nachmittagsimbiss. Guten Appetit!

Ein interessantes, phasenweise mutiges Werk ist es geworden – wenn auch mit diversen Einschränkungen. Mal schauen was die Zeit (bzw. das zweite Album) so bringt…



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: PMH (12.04.2008)

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