Hell United - Hornokracy

Neues Label, neue Band – dazu passt aber die Musik so gar nicht: denn neu ist an dem Geholze von den Polen Hell United eigentlich nix.

Ein Intro von der Stange und schon sind wir mitten im Geschehen. Welches akustisch im Black/Death-Fegefeuer endet : da eine Prise Behemoth, dort eine Messerspitze Belphegor , garniert mit reichlich Schwarzmetall und gut abgehangenes Florida-Geprügel ala Hate Eternal. Sprich: es gibt reichlich auf die Glocke, Raserei zum Quadrat und ein paar Breaks um das Massaker nach ein paar Sekunden wieder voranzutreiben.
Technisch mag die junge Truppe ja einiges draufhaben, aber wenn sich im Proberaum mal wieder keine eigene Idee offenbart und man schlichtweg bei den bekannten Landesgenossen abkupfert („God Father – Goat Father“ ) ist´s doch eher peinlich…
Dazu kommt das Soundmanko – differenziert ja; druckvoll: nein. Gerade bei solcher Musik wäre eine alles zermalmende Gitarrenwand hilfreich; so aber bleiben die Sechssaiter eher handzahm und im Gleichschritt mit den ebenbürtigen Drumattacken. Von einem vollkommenen Griff ins Klo zu sprechen wäre aber falsch, immerhin hantieren Hell United kompromisslos mit der groben Kelle – lediglich der Feinschliff und einige eigene Ideen wären in Zukunft angebracht.

Als Anspieltipp würde ich wohl mit dem Finger auf „Gospel of Havoc“ zeigen, welches nach einem getragenerem Anfang Blastspeedsalven, thrashiges Riffing und ein paar unübliche Solis unter dem Death/Black-Wühltisch hervorkramt. Wer die Schnauze voll hat vom üblichen Highspeedgetrümmer und eher getragenere, deshalb aber nicht weniger intensivere Kost bevorzugt darf sich bei „In the Name of Hellfire“ anstellen.

Um überhaupt auf Albumlänge zu kommen serviert man das komplette 2006er-Demo „Extra Strength of the Obscure“ nach dem eigentlichen Hauptgang. Das hier nochmals Abstriche im Sound & Songwriting gemacht werden müssen ist der Gesamtnote wenig zuträglich und endet im folgenden Resümee: weder Fisch noch Fleisch - wohl bekomms!