Absentia Lunae - Historia Nobis Assentietvr

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VÖ: 09.03.2009
Bandinfo: Absentia Lunae
Genre: Black Metal
Label: ATMF (Aeternitas Tenebrarum Music Foundation)
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Lineup  |  Trackliste

Ist Black Metal heutzutage noch rebellisch ? Diese Frag erübrigt sich bei Absentia Lunae, welche mit Gasmaskencover, altdeutscher Schriftweise und der teilweise militärisch anmutende Musik auftreten, mehr und mehr. . . „Die Geschichte wird uns recht geben“ – selbst der Titel verdeutlicht nicht was uns die bunt zusammengewürfelte Truppe (ex-Belphegor Drumtier Blastphemer, ex-Aisling Vokalist Ildanach) mit ihrer anmaßenden Message zu offerieren gedenken: angedeutet wird lediglich das Konzept einer totalen Negation der modernen Welt und nicht eine weitere Propagandamaschine der NSBM-Fraktion. In diesem Falle wäre das Review auch gleich mit Null Punkten hier und jetzt beendet, aus der Datenbank und aus meinem Gedankengut gelöscht und die Promo standesgemäß (Stichwort „Sondermüll“) entsorgt worden.

Trotz all der provokanten Elemente ist die Musik im Ganzen wertfrei und durchgehend belanglos ausgefallen - eingeleitet durch ein sechsminütiges Ambientstück, welches unmetallisch mit Sprachfetzen und rauschversetzt die Spannung zwar steigert , aber auch durchaus so manch negativ behaftete Erinnerungen freisetzt. Das folgende Getrümmer stellt die dominant in den Vordergrund gemixten Drums hyperaktiv und energisch zur Schau, verwischt dabei aber auch die eigene Unfähigkeit relevante Songs zu schreiben: Parallelelen zu älteren Belphegor oder Mayhem zu ihrer künstlerischen „Grand Declaration of War-Phase sind in den bestenfalls B-Klasse-artigen Schauspielen nicht übersehbar, tendenziell poliert man die hier auftretenden Gasmask-Anthems mit parolenartigen Hassgesängen und sinnfreien Breaks auf, um sich danach wieder im grossteils sinnfreien Gebolze zu üben.
Je länger der Songtitel, desto länger der Song – auch hier gilt die Maxime: wer sich im experimentellen Gefilden verstrickt und dabei roh, unzugänglich und ohne einen gewissen Wiedererkennungswert operiert dem ist meine ungeteilte Aufmerksamkeit gewiss. Vorausgesetzt man beherrscht das einmaleins des spannenden Songwritings (und erkennt die beiläufige Ironie) ...

Militärisch-kantig gibt sich auch Teil 3 dieser unnötig in die Länge gezogenen Schlachtplatte – führen gewisse Teile noch in Versuchung (zB der industriell geleitete Mittelteils des Quasi-Titeltracks), so bilden die stumpf an der Oberfläche rotierenden Instrumente eine disharmonisch aufspielende Abhandlung der Mittelschicht: man quält sich mehr schlecht als recht durch die nordisch anmutenden Massaker, der Fluss ohne Wiederkehr spült aber Belanglosigkeiten aller Art auf Nimmerwiedersehen fort in das Reich des Vergessens – lediglich der doomig versetzte Doublebassroller „The Scream & Its Enlightening Echo“ kann sich hier einigermaßen positiv hervortun; ansonsten ist der Lateinbomber ein beliebig austauschbarer Zweitling geworden der weder kompakt noch interessant im Glanz der heutigen Zeit schimmert.



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: PMH (23.03.2009)

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