The Mission - The Final Chapter

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VÖ: 00.03.2009
Bandinfo: The Mission
Genre: (nicht klassifizierbar)
Label: SPV / Steamhammer
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

That´s it ! Die (Goth)Rocker von The Mission sagen zum Abschied nicht leise „Servus“, sondern servieren der (teilweise) mitgealterten Fanschar ein nett verpacktes Abschiedsgeschenk - 29 Songs stark, viel Bonuszeux und jeder Menge nostalgischer Gefühle inklusive!

Das das hier vorliegende Liveprogramm (Disc 1 & 2) unterm Strich knappe zweieinhalb Stunden ausmacht, ist nicht weiter verwunderlich da man sich gleich ganze 4 Abende in London vergnügte und den Set chronologisch in den Untiefen der eigenen Discographie badete. Zwischen „Gods Own Medicine“ und „ Carved in Sand“ war die Welt für die 2 ehemaligen SistersOfMercy-Recken Hussey und Adams (hier natürlich nicht mehr an Bord!) spür- und hörbar in Ordnung, und die zwischen The Cure / U2 / Sisters angesiedelten Songs angenehm differenziert und bei weitem nicht so balladesk wie die letzten Veröffentlichungen. Das man sich Mitte der Neunziger schon einmal für 3 Jahre aus dem Geschäft zurückzog, hat definitiv seine Spuren im Songwriting hinterlassen – die treibenden wie geradlinig rockenden Stücke inkl. kleiner Gruft/Goth-Teile der Vergangenheit rückten oftmals in den Hintergrund und besinnliche, stadionrocktaugliche Halbballaden mit teilweise enormen Kitschfaktor nahmen immer mehr Platz auf den darauffolgenden Studioalben ein.
Bis auf das relativ starke „AurA“ von 2001 war das Pulver von The Mission grossteils verschossen, eine sehr weitläufige History mit zahlreichen Tonträgern (CDs, LiveCDs, Best-Of, Singles, DVDs) neigte sich im Oktober 2007 wieder dem Ende zu, als Hussey THE MISSION nach der Abschiedstournee im Frühjahr anno 2008 den Sargdeckel ein für alle mal (?) draufknallte . Aber so ganze ohne Musik geht es im Hause Hussey nun auch wieder nicht, ein Soloalbum war schnell bei der Hand und dürfte wohl auch nicht das letzte Lebenszeichen des sonnenbebrillten Charmebolzens sein …

Trotz aller Geradlinigkeit und balladesken Momente auf dem ersten Silberling begeistern vor allem die Klassiker auf der zweiten Disc („Shelter from the Storm“, Like a Hurricane“, 1969“), die typisch britisch-verschrobenen Ansagen und die Standfestigkeit des zahlreichen Publikums – immer auf einer Wellenlänge mit den diversesten Songs und Ären bildet das gutklassige Material einen schönen Überblick über die rund 20jährige Schaffensphase. Die Band ist dabei stets in bester Spiellaune - Sound / Bild haben dabei für heutige Maßstäbe zwar keine wirkliche Referenzklasse, aber das ist großteils auch nur Nebensache : der Fan will SEINE Songs hören, die trockene (jedoch keineswegs unrunde) Produktion klingt schön unbearbeitet wie tatsächlich „live“ aufgenommen, ist dafür ebenso nur Mittel zum Zweck wie die auf Disc 3 abgeladenen Bonis: Hier gibt’s nicht nur eine interessante (Reise)Doku, diverse – teilweise etwas langatmige – Interviews und knapp 50 Minuten zusätzliches Livefutter, sondern auch etwas Wehmut zum Mitnehmen…

Für Fans eine nahezu unverzichtbare Sache, Uneingeweihte sollten erstmal eine Runde Studioluft schnuppern – mittels den bereits erwähnten „Carved in Sand“ oder „AurA“. Und wenn in ein paar Jahren wieder ein neues Album inkl. Reunionstour vor der Tür stehen sollte, wärs auch kein Verbrechen – denn: nichts ist für die Ewigkeit! Schon gar nicht im Musikbusiness...



Ohne Bewertung
Autor: PMH (19.04.2009)

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