Urgehal - Goatcraft Torment

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VÖ: 10.07.2006
Bandinfo: Urgehal
Genre: Black Metal
Label: Agonia Records
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Lineup  |  Trackliste

Lust auf Norsk Satanisk Black Metal? Anti-Human, Anti-Life? Urgehal haben sich von ihrem rohen, ungeschliffenen, erdigen Sound der frühen Tage (Arma Christi, Massive Terrestrial Strike) entfernt, und was auf dem 2003er Machwerk „Through Thick Fog Till Death“ schon angedeutet wird, wurde auf „Goatcraft Torment“ konsequent umgesetzt.

Wer sich nun zum Beispiel an den – auch live zelebrierten – „Hit“ „Mirror Satan“ erinnert, wird bestimmt der rockige Refrain, die typische Banger-Passage, auffallen, die Urgehal damals um den Refrain aufgebaut haben. Ein richtig kreatives Schlagzeug, einige Taktwechsel und stellenweise richtig rockige, ja ich sage es einfach, „groovige“ Rhytmen ziehen sich durch das ganze Album – wobei natürlich auf jede Menge Blastbeats nicht verzichtet wird. Uruz’ High-Quality Getrommel zaubert einem quasi ein Lächeln aufs Gesicht – aber ein grimmiges, denn Nefas hat bekanntermaßen genau die richtige Stimme, um klassische Black-Metal Lyrics glaubwürdig an den geneigten Hörer zu bringen: Tod und Teufel, Satan, die Hölle – als Beispiel dafür sei einfach nur der fünfte Titel genannt: „Satanic Black Metal In Hell“. Auch über die Gitarrenarbeit lässt sich nicht jammern: exzellent in die Musik integrierte Leadgitarre, die sich gut mit der Rhythmusgitarre ergänzt und mit teilweise melancholischen, dann wieder stechend-aggressiven Parts das Album auf eine neue Stufe hebt. Teilweise, als Beispiele seien „Risus Sardonius“ ,„Antireligios“ oder eben „Satanic Black Metal In Hell“ (großes Kino!) genannt, schleicht sich, untypischerweise, ein kleines Gitarrensolo ein – diese sind aber so gut platziert, dass selbst Puristen sich schwer tun würden, Kritik zu üben. „Goatcraft Torment“ ist fast durchgehend stark und baut ab dem als Opener fungierenden Titeltrack konstant Druck auf, lediglich bei den Tracks 6-9 hat man das Gefühl, mit minimal schlechterem Material konfrontiert zu sein. Mit „Et steg naermere Lucifer“ als letztem Song hat es auch ein langsamerer Track aufs Album geschafft, der „Goatcraft Torment“ zu einem würdigen, atmosphärischen Abschluss verhilft.

Fazit: „Goatcraft Torment“ schlägt seinen Vorgänger, „Through Thick Fog Till Death“, um Längen, sowohl in produktionstechnischer, als auch in kompositorischer Hinsicht. Urgehal verändern nicht die Welt, und lehnen sich nicht zu weit aus dem Fenster – aber ein richtig gutes BM Album ist es geworden. Zuversichtlich kann ich „Goatcraft Torment“ jedem Black Metal-Fan empfehlen, lediglich einigen 1349- und Marduk-Fanatikern könnte es teilweise an Geschwindigkeit fehlen.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: youthanazia (28.08.2009)

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