Deviant Syndrome - Inflicted Deviations

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VÖ: 24.06.2011
Bandinfo: Deviant Syndrome
Genre: Melodic Death Metal
Label: MDD
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Lineup  |  Trackliste

In ihrer Heimat Russland sind DEVIANT SYNDROME schon einigen Leuten ein Begriff, hierzulande dürfte es um den Bekanntheitsgrad der Melodic Death-Combo eher schlechter stehen. Um dem abzuhelfen, veröffentlicht MDD das Debüt-Album „Inflicted Deviations“ jetzt auch in Europa.

Und das könnte funktieren: DEVIANT SYNDROME spielen schnellen, melodischen Death Metal (alle, die von den zahllosen Bands ähnlicher Gattung übersättigt sind, können hier abbrechen; wer aber davon nicht genug kriegen kann, sollte weiterlesen). Die Band, die einem beim Durchhören sofort dazu einfällt, ist CHILDREN OF BODOM – wie bei diesen wird hier versucht, das Maximum an Härte und Schnelligkeit zu bieten, ohne auf Melodien zu verzichten. Auch sind dezent einige modernere Metalcore-Elemente eingestreut, sodass DEVIANT SYNDROME manchmal wie eine gelungene Mischung der frühen COBs aus „Something Wild“-Zeiten (schnell, melodisch) und der mittleren COBs aus „Hate Crew Deathroll“ (groovig, mit simpleren Riffs) klingen. Im Gegensatz zu den Finnen wird das Keyboard (bedient vom weiblichen Blickfang Olga Orekhova) aber nicht für wilde Solo-Frickeleien eingesetzt, sondern unterstützt eher harmonisch den Sound.

Als weitere Referenzen könnte man NORTHER (deren Sänger Aleksi Sihvonen übrigens beim Track „Consequence“ die Guest Vocals eingestreut hat) oder die frühen COVENANT (wegen den ab und zu in den Black Metal streifenden Elementen und der sich mit Kosmos und All beschäftigenden Themen) nennen.

Die technischen Fähigkeiten sind den Russen auch nicht abzusprechen. Was leider ein bisschen fehlt, sind die ganz großen Hits oder Hooks die im Ohr hängen bleiben. So fließen die neun Tracks geschmeidig durch die Gehörgänge, aber hervorstechende Einzelheiten gibt es wenig. Hervorzuheben sind wohl vor allem der Rausschmeißer „Drowned in the Frozen Sun“, das Instrumental „Liberation“, „The Wicked“ und „Blessing the Emptiness“. (kleiner pedantischer Einwurf meinerseits: der Titel „Drowned in the Frozen Sun“ enthält so viele physikalische Unmöglichkeiten, dass sich Einstein, wenn er Metal-Fan gewesen wäre, im Grab umgedreht hätte).



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Luka (23.06.2011)

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