Minas Morgul - Ära

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VÖ: 14.09.2012
Bandinfo: MINAS MORGUL
Genre: Black Metal
Label: Black Skull Records
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Lineup  |  Trackliste

„Ära“, so nennt sich das fünfte Album der otsdeutschen Band MINAS MORGUL.
„Durch mittlerweile vier Full Length Alben und zahlreiche Live Konzerte haben sich Minas Morgul in der deutschen und internationalen Metalszene etabliert und einen beständigen Namen geschaffen. Stilistisch bieten sie vielseitigen melodischen Black/Death Metal gespickt mit traditionellen und modernen Einflüssen. Fette Gitarrenriffs, hymnische Melodien, treibendes Drumming, Blastbeats und groovige Parts, geführt von wechselnd hohen und tiefen Growls, füllen die Songs und machen sie durch die typisch eigene „Morgul Note“ unverwechselbar. Druckvoll, heroisch, brachial und destruktiv meisselt sich die Musik in die Gehörgänge.“

Aussagen von Plattenlabels sind immer mit Vorsicht zu genießen. Wer sagt schon etwas Negatives über eine Band, die er vermarkten will?
Was ich aber voll und ganz unterstützen kann ist die Behauptung, dass die Musik der Band vielseitig ist. Das fängt an bei den sehr unterschiedlichen Tempi und Rhythmen; das Intro „Einklang“, das ich mir gut als Soundtrack zu einem Science Fiction Song vorstellen könnte, der auf einem kargen Wüstenplaneten spielt, oder so. Sehr melodisch, fast schon sphärisch. Mit dem Zwischenschritt über „Winterherz“, einer mittelschnellen Headbangernummer, landet man bei „Leben“. Hier geht es richtig ab, nehmen Tempo und Intensität zu. Stakkato-Gitarrenriffs, Vollgas-Drums und eine Stimme, die mit Inbrust von „Feuer und Flamme“ ist und „keine Flucht mehr vor dir selbst“ propagiert. „Leben“ dürfte wohl die Lieblingsnummer vieler MINAS MORGUL-Anhänger werden. „Mein Werkzeug ist das Eisen“, so die erste Textzeile von „Stimme in mir“. Es ist eine relativ „langsame“ Nummer, ein Vierviertel-Takt als Basis, mitgetragen von Snare und Bass. Dahinter legen Drums und Gitarre aber einen Sechzehntel- und Zweiunddreißigstelvorhang, welcher eine ganz andere Stimmung baut. „Im Krieg“ ist dann eher unspektakulär, viel Metall und Marschtempo – ein Kriegslied halt. Klar und deutlich dagegen der Text, „für Jugendliche unter 16 Jahren nicht geeignet“, eine massive Stellungnahme gegen Gewalt und Terror.

„Ego“ ist geprägt durch Rhythmuswechsel mit einer Gitarre im Hintergrund, die kaum einmal absetzt. Mir persönlich ist das Stück zu unstrukturiert, zu chaotisch. Es passt nicht so recht in das sonst eher harmonische Album. Harmonie sei aber hier nicht im Sinn von „nett“ oder „brav“ interpretiert. Ich verstehe darunter eher ein Album, das in sich stimmig ist, dem Hörer einen roten Faden gibt.
Gut gefällt mir „Kardia“, ein klares Drumset, fette Riffkaskaden und Tempowechsel, welche den Gesang unterstützen.
„Kalt“ hat mich auch beeindruckt, da es fast typisch für die „Gitarrenlastigkeit“ von "Ära" ist. Bei vielen Nummern prägen die Gitarren den Sound. Das ist aber durchaus kein Nachteil – Saule und Herr Ewald zeigen, was sie können.

Mein Fazit:
„Ära“ ist ein Album, das sich viele Black Metal-Fans ins Regal stellen oder auf den PC laden werden. Ein durchaus gelungenes Album mit hoher Intensität und gelungenen Kompositionen. Einzig großes Manko ist die Abmischung. Sowohl meine Klipsche als auch die Studiomonitore im Büro verlangten ein Nachriegeln, um die Stimme einigermaßen verständlich zu haben. Viel zu dumpf aufgenommen im Gegensatz zu den Blastbeats und den Gitarren.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Danny Frischknecht (12.09.2012)

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