SKADIKA - Frozen Legends

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VÖ: 05.01.2013
Bandinfo: SKADIKA
Genre: Symphonic Metal
Label: Eigenproduktion
Lineup  |  Trackliste

SKADIKA sind ein Quintett aus Köln, im Vordergrund tummelt sich Head Jule, im Hintergrund gibt Drummer Phil das Tempo an und baut den Druck auf. Weiter tummeln sich in diesem Melodic-Metal-Teich Chris und Base an den Gitarren und Sebi am Bass.

Songtitel wie „Hunt In The Forest“, „Avalon“ oder „Runes On My Skin“ zeigen deutlich, wo sich die Band textlich tummelt – Mystik der Kelten und damit nordische Mythologie. Musikalisch spielen die kölschen Metaller irgendetwas zwischen Melodic- und Symphonic Metal. Aber die ganze Genregeschichte ist sowieso relativ, also schauen wir etwas näher hin.

Seit 2005 gibt es die Truppe, Gründerin Jule steht seit Anfang am Mikro. Und wenn eine Frau, zumal blond und gut aussehend, im Metalzirkus mitmischt, muss sie sich den Vergleich mit den ganz Großen gefallen lassen. Jule trägt nicht so viel Leder wie DORO, auf allen anderen Schlachtfeldern bauen sich Ähnlichkeiten auf.

Jule ist blond, singt englisch und deutsch und hat eine Stimme, die jener von DORO ähnelt. Viele Songs passen – dem Genre entsprechend – ebenfalls ins Beuteschema von DORO-Fans. Wie sieht das aber mit dem Wasserreichen aus? Mir scheint, dass die Sängerin nicht in ihrer optimalen Lage singt. Die tiefen Passagen machen ihr Mühe, sobald sie höher singt, kommt klare und präzise Power bis in hohe Lagen. Lassen wir die Übermutter des Metal mal weg, so macht hier eine Sängerin einen mehr als ordentlichen Job.

Die Musik der Band passt – Melodie oder Vollgas, da gibt es alles für den Freund dieser Stilrichtung. Hammerblasts von den Drums, ein sauberes Arrangement, handwerklich keine Schwächen und dann erst noch etwas Gegrunze und Gegrowle aus der Männerfraktion. Einzig die „Streicher“ überzeugen mich nicht, sind teilweise schrecklich und klingen nach Mediamarkt-Keyboard.

Mein Favorit auf der Scheibe ist der deutsche Track „Frost“, vielleicht auch, weil mich die Stimme hier an ELUVEITIEs Anna Murphy erinnert. Rhythmisch interessant ist der achtminütige Brecher „Cold Heart“. Viele Songs bieten Hooklines, die Tracks sind insgesamt sehr eingängig, dadurch aber auch „gewöhnlich“. Es gibt nicht wirklich einen Überflieger, der mich von den Beinen fegen würde.

Insgesamt legen SKADIKA ein solides Album vor, gut gemachter Metal zum Abfeiern und Rocken. Der Band sind Auftritte zu gönnen, welche ihnen Mut machen, ihren eigenen Stil zu entwickeln, ihre Stärken noch mehr auszuloten.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Danny Frischknecht (08.01.2013)

WERBUNG: Hard
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