Faithful Darkness - Black Mirrors Reflection

Manchmal sind schnell gefällte Vorurteile doch auch richtig: Eine Band aus Schweden, die sich FAITHFUL DARKNESS nennt und ex-SOILWORKer Jimmy Persson als treibende Kraft dabei hat, muss doch Melodic Death Metal spielen!

In der Tat ist die Basis von „Black Mirrors Reflection“ der Standard-Melodic-Death-Metal mit eingängig gemachten (fast poppigen) Refrains. Als Referenzen sind hauptsächlich die genannten SOILWORK sowie die ähnlich ausgerichteten NORTHER zu nennen. Als eigenständiges Merkmal fällt einem eigentlich nur der oft eingesetzte Klargesang ein, der sich aber von der Melodieführung stark an die heutigen Metalcore-Bands anlehnt.

Leider verlaufen die Songs fast immer nach Schema F ab: Aggressives Riffing bei den Strophen inklusive Growls und bei den Refrains dann simple Melodien mit Klargesang. Hier sind also keine Originalitätspunkte zu holen. Ähnlich liegt der Fall musikalisch: Eigenständig ist hier wenig, als Bonus kann nur angeführt werden, dass die Jungs ihre MeloDeath-Geschichte kennen – „When Emotions Fall Pt. 1“ oder z.B. „Stand As One“ können im positiven Sinn als Verbeugung vor den Genre-Großmeistern DARK TRANQUILLITY und IN FLAMES verstanden werden (vor allem „Stand As One“ könnte direkt vom Riffing, Tempo und Melodien her von „Clayman“ stammen).

Was die Scheibe vom absoluten Durchschnitt rettet, ist das Händchen für eingängige Refrains. Beim Opener „Burning Bridges“, bei „Another Pain“ oder bei „When Emotions Fall Pt. 2“ (übrigens der Hit auf der Scheibe, mit hypnotischen Keyboard-Parts und herrlichen Riffs) ist Mitsingen fast Pflicht.

Weil aber wie gesagt alles auf „Black Mirrors Reflection“ so oder ähnlich schon mal von anderen Bands gespielt wurde, wird die Scheibe nur für Genre-Fans interessant bleiben.