Clutch - Earth Rocker

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VÖ: 19.03.2013
Bandinfo: Clutch
Genre: Stoner Metal
Label: Weathermaker Music
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Lineup  |  Trackliste

Die Amis von CLUTCH gibt es schon eine gefühlte Ewigkeit – ihr Debütalbum mit dem etwas sperrigen Titel „Transnational Speedway League: Anthems, Anecdotes and Undeniable Truths“ kam 1993 heraus. Und exakt 20 Jahre später folgt mit „Earth Rocker“ das zehnte Studioalbum – mit durchschnittlich einem Album alle zwei Jahre ein guter Schnitt.

Dass sich über einen so langen Zeitraum der Musikstil leicht ändern kann, ist nur natürlich, fast jede Band entwickelt sich in einer gewissen Weise weiter (bis auf BOLT THROWER – was in dem Fall aber positiv ist). So auch bei CLUTCH: Von den eher Hardcore-lastigen Anfängen ist man über die Southern-Metal-Zeit immer mehr in Richtung Bluesrock gedriftet. Die Grundausrichtung bleibt im Groben jedoch die gleiche: Eine gelungen Melange von Blues-, Stoner-, Space- und Sludge-Rock. Also irgendwo zwischen DEEP PURPLE, MONSTER MAGNET, ORANGE GOBLIN und KYUSS.

„Earth Rocker“ ist entsprechend dieser Entwicklung das „rockigste“ Album der Band, metallische Riffs sind kaum zu finden, eher regiert die entspannte Blues-Pentatonik. Was nicht heißt, dass auf dem Album nicht die Post abgeht: Bis auf die im „Planet-Caravan“-Stil gehaltene (und eher verzichtbare) Halb-Ballade mit Spoken-Word-Einlagen „Gone Cold“ regiert vom Opener und Titeltrack bis zum abschließenden „The Wolf Man Kindly Requests…“ (toller Titel übrigens!) der Dicke-Eier-Groove und Kopfnicken ist fast durchgehend angesagt.

Musikalisch bürgen CLUTCH eh schon immer für Qualität und das ist bei „Earth Rocker“ auch nicht anders. Vor allem Perlen wie der Blues-Rocker „Mr. Freedom“ mit DEEP-PURPLE-"Stormbringer'-Gedächtnisriff, der Southern-Rocker „D.C. Sound Attack!“ mit Mundharmonika-Einlage oder der stark von BLACK SABBATH beeinflusste Doom-Kracher „The Face“ haben es in sich. Und über den Riffs thront noch mal die unverwechselbare Stimme von Neil Fallon, der mit seinen kryptischen lustig-politisch-satirischen Lyrics wie immer zum Grinsen und Nachdenken anregt.

Schwächere Songs wie die nichtssagenden „Book, Saddle, And Go“ und „The Wolf Man…“ haben sich (neben dem unpassenden „Gone Cold“) zwar auch eingeschlichen und an Klassiker-Scheiben wie die göttliche „Blast Tyrant“ reicht „Earth Rocker“ auch nicht ganz heran. Trotzdem ist auch das zehnte Studioalbum der Amis bedenkenlos allen Freunden des gepflegten Rocks (egal, ob der Blues-, Heavy-, oder Stoner-Varianten) zu empfehlen.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Luka (28.03.2013)

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