Waldschrat - Nostalgie.Resonanz

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VÖ: 30.06.2013
Bandinfo: WALDSCHRAT
Genre: Black Metal
Label: Talheim Records
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Lineup  |  Trackliste

Nicht wenige haben auf dieses Album gewartet, sind WALDSCHRAT doch Konzertmäßig sehr aktiv im deutschen Sprachraum aber auch darüber hinaus. Interessant ist, dass es die Band in einer Black-Metal und einer Neofolk Inkarnation gibt. „Nostalgie.Resonanz“ wurde als Black-Metal-Band eingespielt.

Wie klingen die denn nun auf Platte?

Direkt als erstes: Erstaunlich gut.

Aber die Band hat durch ihre Auftritte mittlerweile auch ein Gespür dafür, was funktioniert, und was eben nicht. Der Anfang macht es einem allerdings nicht ganz einfach.

Nach einem kurzen Intro startet man mit „Zeitzeugen“ leider etwas zäh, das Stück ist relativ schräg und zieht mir geistig echt die Zähne. Das liegt auch am Basser, der permanent einen falschen Ton zupft an einer bestimmten Stelle! „Freiheit“ startet dann mit schönen, cleanen Gitarren und mündet in ein breit angelegtes, fast schon episches, depressives Black-Metal Stück. So muss das sein!

Das folgende „Widersacher“ erinnert mich ein wenig an die deutsche Band WIGRID, was durchaus positiv zu verstehen ist. Wieder fällt die ausgezeichnete Gitarrenarbeit auf, die sehr um Abwechslung und Atmosphäre bemüht ist.

Danach gibt’s den ersten, richtigen Hammer!

„Die Sterne sangen mir ein Lied“ ist ein unglaublich schönes Stück mit einer Melodie, die einem mit Sicherheit nicht mehr so schnell aus dem Kopf geht. Langsam, getragen und unheimlich ergreifend. Es erinnert ein kleines bisschen an „Seven Tears are Flowing To The River“ von NARGAROTH. „Im Rausch des Windes“ ist ein klassisches mid-tempo Stück mit dissonanten, aber gut arrangierten Gitarren und einem ziemlich coolen Break! Die Leadgitarre ist hier einmal mehr König im Ring! Das Finale des Stückes fährt dann nochmal alles auf, absolut gelungen!

„Von Traum und Zeit“ ist dann deutlich flotter und verbreitet typische Black-Metal Frost-Atmosphäre. Der nächste Hit folgt nun mit „Als das Leid das Land heimsuchte“! Hier arbeitet die Bands mit einem Chorus der sich sofort in die Gehörgänge bohrt und mit cleanen Background Vocals gestützt wird! „Heimat“ steht den vorherigen Stücken nicht nach und schließt das reguläre Album würdig ab, „Resonanz“ ist dann noch ein schönes Outro.

Am Ende hat man dann noch „Paranoid“ von BLACK SABBATH gecovert, überraschenderweise aber nicht in einer High Speed Version sondern relativ nahe am Original. Aber auch hier macht der Bassist stellenweise was er will.

Auf dem Album wird sich nach dem Cover noch das Bonus Stück „Odins Ritt auf dem Sonnwendstein“ befinden. Hier haben wir es mit einer recht schönen Neofolk Nummer zu tun, die aber leider an einer schiefen Flöte krankt. Aber dennoch ein gelungenes Ende!

Für ein Debut eine tolle Scheibe, die zwar die ein- oder andere Kinderkrankheit hat, aber bereits jetzt enormes Potential aufzeigt und einen auch in den richtigen Momenten zu packen weiß! Auch der Sound ist anständig und zeigt, dass die Band hier viel Schweiß und Herzblut investiert hat!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Alex M. (27.06.2013)

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