Lita Ford - The Bitch Is Back ... LIVE

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VÖ: 25.10.2013
Bandinfo: Lita Ford
Genre: Hard Rock
Label: SPV / Steamhammer
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Lineup  |  Trackliste

LITA FORD stammt aus einer Zeit, als Hard Rock noch richtig groß war und die Billboard-Charts stürmen konnte, nicht zuletzt wurde vorliegendes Live-Album ganz klassisch im einstigen Nabel der Musikwelt, Los Angeles aufgenommen. Klar ist, dass die Gute in jenen Tagen als Frau und damit Exotin im Metal/Hardrock-Sektor auf Postern prangte (und vermeintlich nackt ihre Warlock von B.C. Rich umklammerte) und wohl das Traumbild nächtlich-feuchter Träume von Heerscharen pubertierender Metaller und gleichsam als blondes Gegenstück zu ihrer dunklen RUNAWAYS-Kollegin JOAN JETT erwachsenes Vorbild für die sich formierenden VIXEN oder PHANTOM BLUE war. Ob sie (immer noch?) die hier proklamierte Bitch ist, entzieht sich meiner Kenntnis, öffentlich bekannt wurden jedenfalls ihre Beziehungen zu Tony Iommi, Chris Holmes (W.A.S.P.) oder Jim Gillette von den Hairspray-Extrem-Stylisten NITRO. Die tätowierte Mutter zweier Kinder arbeitet nach ihrer Schlammschlacht-Scheidung jedenfalls wieder an ihrer Karriere und beweist, dass sie das Rocken definitiv nicht verlernt hat. „Dirty“ geht´s ebenfalls immer noch zu, man höre etwa den Text zu „Hungry“, doch punktet die 55-Jährige auch immer noch optisch, lässt aber grundsätzlich die Sechssaitige für sich sprechen.

Classics und Standards wie „Out For Blood“ oder „Dancing On The Edge“ mischen sich unter die ganz großen Erfolge der Metal-Queen, wie etwa „Kiss Me Deadly“ oder „Close My Eyes Forever“ (vom 88er „Lita“-Album), weiters gibt sie „Can´t Catch Me“ (das mit MOTÖRHEADs Lemmy geschrieben wurde) oder das ELTON JOHN-Cover "The Bitch Is Back" zum Besten. Auch wenn die vier Titel vom „Living Like A Runaway“-Album nicht das Format ihrer ganz großen Hits haben, weist Lita viele ihrer Konkurrenten immer noch locker in die Schranken und lässt ihr songwriterisches Talent aufblitzen. Auch die Songs neueren Datums rocken und sprühen immer noch vor Dynamik. Außerdem verfügen sie alle über eine Riesenportion Feeling, nämlich dieser speziellen Art typischen US-Feelings, das sich irgendwie aus Sehnsucht, Liebe, Selbstsicherheit, Coolness und auch einem Hauch Wehmut zusammensetzt. Wer Live-Alben mag, kann hier bedenkenlos zugreifen, Spirit, Sound, Songs und mit Abstrichen auch die Tracklist (will man auf „Gotta Let Go”, "Larger Than Life" und vor allem "Shot Of Poison" verzichten?) stimmen.



Ohne Bewertung
Autor: Thomas Patsch (17.10.2013)

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